Dieser Aufschluss zeigt schöne Strukturen im Werra-Anhydrit.
Der Aufschluss liegt ca. 1 km nordwestlich von Steinthaleben am Westhang des Kahler Bergs.
4431800/5697150 (Rechts-/Hochwert Gauss-Krüger)
+210 m NN
Straße von Steinthaleben nach Kelbra - nach 1 km Rechtskurve - Hang an der rechten Seite - Fahrzeug auf der rechten Seite am Wanderweg nach der Rechtskurve parken
Der Aufschluss befindet sich auf der rechten Seite nahe der Straße. Er ist gut zugänglich.
Der gesamte Kyffhäuser steht unter Naturschutz.
Der Aufschluss ist vermutlich ein aufgelassener Steinbruch. Er bietet noch genügend freies Gestein zur Besichtigung. Besonders markant ist der Blick nach Südosten auf eine Gesteinswand. Einige Teile sind in ihrer Lagerung verkippt.
An der Gesteinswand ist eine Wechsellagerung zwischen Anhydrit und Dolomit zu beobachten:
Der Anhydrit ist weiß und in zentimeterdicken Lagen, Wellen oder Knollen ausgebildet. Die Minerale Gips und Anhydrit sind im Gelände nur schwer zu unterscheiden. Das weiße Mineral hier im Aufschluss lässt sich mit dem Fingernagel nur schwer ritzen und wird deshalb als Anhydrit (Härte nach Mohs 3-3,5) klassifiziert. Einige Anteile werden aber bereits zu Gips umgewandelt sein.
Der Dolomit ist grau und nur in millimeterdicken Lagen ausgebildet. Er liegt schichtweise zwischen den Anhydritlagen.
Die Schichtung liegt recht flach. Aufgrund der gestörten Lagerung waren genaue Messungen der Schichtungen nicht möglich.
An diesem Aufschluss fallen knollenförmige Strukturen aus Anhydrit auf, die von Dolomit umgeben sind.
Vergleichbare knollige Strukturen werden in der Geologie als Boudinage bezeichnet. Eine Boudinage entsteht in geschichteten Gesteinen. Dabei bildet ein hartes Gestein Boudins (Knollen) aus und wird von einem weichen Gestein umgeben. Den Vorgang und das Ergebnis nennt man Boudinage. Wichtig zur Ausbildung einer Boudinage ist der Härteunterschied der beteiligten Gesteine bei Ihrer Verformung.
Gegen diese Deutung der Boudinage spricht, dass sowohl der Anhydrit als auch der Dolomit recht hart sind, sich also in ihrer Härte kaum unterscheiden. Ein wirlich weiches Material fehlt. Deshalb liegt eine Entstehung während der Sedimentation des Anhydrits und Dolomits oder kurz nach der Sedimentation nahe.
Eine entsprechende Probe des Werra-Anhydrits wurde in der Barbarossahöhle genommen und wird dort näher beschrieben.
Barbarossahöhle: Werra-Anhydrit