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Kartiereinheit Tertiär-Quartär

Tertiär-Quartär

Ringförmig um das Kyffhäusergebirge findet man Sedimente aus dem Tertiär und Quartär. Auf der Geologischen Karte des Geländemodells sind diese beiden Einheiten in Gelb zusammengefasst und werden im folgenden Text gegliedert beschrieben. Der Text beginnt mit den jüngsten Gesteinen:

Quartär

(1,8 Ma - heute)

Sedimente des Quartärs umschließen im Norden, Süden und Westen das Kyffhäusergebirge. Sie lagern generell flach.

Legende Wiesenton

In der Goldenen Aue (Tal im Norden) und der Diamantenen Aue (Tal im Süden) lässt sich ein schwarzer bis grauer Ton beobachten. Ton ist im Gegensatz zu Tonstein unverfestigt. Der Wiesenton geht in Moorerde, Torf, Schlick und Moormergel über und enthält Kalktufflinsen. Schriel (1926) gibt Mächtigkeiten von 2 m an.

Legende Wiesenlehm

In der Goldenen Aue lässt sich ein sandiger Lehm beobachten, der gelegentlich mit Löss, Schotter des Buntsandsteins, Kalk oder Humus vermengt ist.

Legende Schutt

Schutt besteht aus Gesteinsbruchstücken, die nicht weit transportiert wurden und deshalb noch eckig sind. Besonders markant im Kyffhäusergebirge ist der Schutt am Nordrand, der Steilstufe. Er besteht aus Resten des Kristallins und Permokarbons und erstreckt sich als Schuttkegel in die Goldene Aue. In diesen wurden Reste von Säugetieren gefunden: Elephas primigenius (Mammut) und Rhinoceros sp. (Nashorn) (Hopf 2000). Ferner erstrecken sich Schuttkegel in die anderen Täler. Hier findet man neben Schutt auch Schotter, Sand, Kies und Lehm.

Legende Löss

In Täler im Westen des Kyffhäusergebirges, genauer in deren Osthängen, findet man Löss. Er ist hellgrau, gelb bis ocker, ungeschichtet und leicht zerreibbar. Der Löss besteht überwiegend aus Schluff und enthält zusätzlich 8-12% Kalk. An der Oberfläche ist er allerdings meist entkalkt, verlehmt und oft umgelagert. Gelegentlich treten Lösskindl auf: das sind kalkige Verkrustungen, die an kleine Puppen erinnern, deshalb "Kindl". Löss ist ein vom Wind transportiertes Ablagerungsprodukt, hier aus der Weichsel-Kaltzeit. Über die damalige Steppe wehte ein gleichmäßiger Wind. Material wurde ausgeblasen und lagerte sich bevorzugt an den Osthängen ab.

Legende Jüngere Schotter

Heute fließt die Helme (Fluss nördlich von Kelbra, außerhalb der Geologischen Karte) von Osten nach Westen durch die Goldene Aue und hinterlässt lockeres, gerundetes Material: Schotter. Ebenso lassen die Kleine Wipper und der Thallebener Bach Schotter zurück. Dieser erreicht oft eine Mächtigkeit von 10-20 m und besteht aus Geröllen des Permokarbons und Buntsandsteins.

Legende Geschiebe

In der Diamantenen Aue fand man in der Grube Rose verschiedene Sedimente. Von oben nach unten: einen entkalkten Mergel; einen stark sandigen, tonigen, kalkhaltigen Lehm; Sedimente mit nordischen Geschieben und Feuersteinknollen (Dahlgrün 1925). Diese Sedimente werden der Elster-Kaltzeit zugerechnet. Die Grube Rose ist heute nicht mehr aufgeschlossen.

Legende Ältere Schotter

Vor allem in der Diamantenen Aue bis hin zum Westhang des Kyffhäusers findet man Schotter und grobe Kiese. Die Gerölle sind Sedimente aus dem Permokarbon und Buntsandstein sowie Granite und Gneise. Sie stammen aus der direkten Umgebung und aus dem Harz.

Tertiär

(65-1,8 Ma)

Sedimente aus dem Tertiär findet man heute nur als kleine, verstreute Vorkommen am Süd- bis Westrand des Kyffhäusergebirges. Sie sind in Auslaugungssenken zu finden und lagern im Westen flach, im Süden fallen sie hingegen steil nach Süden ein, vermutlich durch Auslaugungen in der Diamantenen Aue. Ihre Mächtigkeiten erreichen 60 m (Schriel 1926). Tertiäre Sedimente sind nur außerhalb des Kartiergebiets des Autors vorhanden, deshalb folgt nur eine kurze Beschreibung:

Legende Deckton

Tone in kleinen Vorkommen.

Legende Decksand

In Steinthaleben liegen Kiese und Sande vor. Sie wurden vermutlich von Flüssen transportiert.

Legende Braunkohle

Am Südrand des Kyffhäusers fand man bei Esperstedt (im Süden des Kyffhäusers, außerhalb der Karte), Bad Frankenhausen, Rottleben, Bendeleben und Steinthaleben Braunkohleflöze. Sie sind in Kiesen, Sanden oder Tonen eingelagert. Einige ihrer Hölzer sind verkieselt. Die Abfolge ist weniger als 16 m mächtig und heute praktisch nicht mehr aufgeschlossen. In der Elisabethquelle in Bad Frankenhausen fand sich ein Stück eingespülte Braunkohle.

Legende Liegendton

Tone in kleinen Vorkommen.

Legende Liegendsand

Sande in kleinen Vorkommen.

Als Beispiel zum Tertiär-Quartär wird auf den folgenden Seiten die Sandgrube Steinthaleben gezeigt.

 

Zusammenfassung der Stratigraphie

 

Gesteine 2/54

 



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