An den Wänden der Höhle fallen weiße, zentimeterhohe, wellenförmige Strukturen auf, die als Schlangengips bezeichnet werden. Die Strukturen bestehen aus reinem Gips.
Zur Entstehung gibt es verschiedene Theorien, die noch immer diskutiert werden. Drei seien erwähnt:
Als Besonderheit gelten die Gipslappen. Das sind 2-4 cm dicke, dezimetergroße Platten aus Gips, die von der Decke herab hängen. Dieses Phänomen ist weltweit nur von der Barbarossahöhle und der Kungur-Eishöhle im Ural bekannt. Der Anhydrit der Höhlendecke nimmt Wasser aus der Luft (!) auf und wandelt sich zu Gips um. An dünnen Trennfugen beginnend, schält sich eine Gipslage nun langsam von der Decke ab und hängt gebogen herunter. Bei einer Länge von wenigen dm reißen die einzelnen Lappen schließlich wegen ihres Eigengewichts von der Decke ab. Dieser Vorgang findet auch noch heute statt. Er ist recht langsam. Konkrete Wachstumsraten liegen mir nicht vor.
Eine weitere Besonderheit der Barbarossahöhle sind die Alabasteraugen. Sie sind faustgroße, weiße Knollen und bestehen aus besonders reinem, feinkörnigem Gips. Die Alabasteraugen entstehen bei einer besonderen Zementation des ursprünglichen Gips-Schlammes (Langbein 2001) und gehören zu dem Anhydrit-Gefügetypen Stratobolit.