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Geologische Karte zum Kyffhäuser (verkleinerter Ausschnitt des Geländemodells)

Zusammenfassung: Stratigraphie

Folgende Liste fasst das Kapitel "Gesteine" listenförmig zusammen und stellt somit die Stratigraphie des Kyffhäusergebirges dar.

Sie ist für Fachleute gedacht, die sich schnell einen Überblick verschaffen wollen.

Sortierung der Gesteine: unten alt, oben jung. Die Zeitangaben beziehen sich auf: Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2002. Die Mächtigkeitsangaben stammen alle aus der im Literaturverzeichnis angegebenen Literatur und sind vermutlich im Vergleich zu Bohrungen im Harz entstanden. Die Fundorte sind teilweise recht allgemein gehalten,  beziehen sich auf sämtliche Nennungen in der Literatur.

Tertiär-Quartär

(65 Ma - heute)

Quartär

allgemein:

  • Fundorte: Goldene Aue, Diamantene Aue

Legende Wiesenton

  • weitere Namen: Riedboden

  • Fundorte: Goldene Aue, Diamantene Aue

  • schwarz bis grau

  • viel Ton

  • geht über in Moorerde, Flachmoortorf, Torf, Schlick, Moormergel

  • Kalktufflinsen

  • 2 m mächtig

Legende Wiesenlehm

  • weitere Namen: Auelehm

  • Fundorte: Goldene Aue, Diamantene Aue

  • sandiger Lehm, wenig Kalk, etwas Humus

  • vermengt mit Löss, Buntsandstein, Schotter

Legende Schutt

Gehängeschutt des Nordrandes:

  • Material: Kristallin, Permokarbon

Schuttkegel am Nordrand:

  • Material: Kristallin, Permokarbon

  • flache, kegelförmige Deltabildungen

  • Elphas primigenius, Rhinoceros sp.

Schuttkegel der Nebentäler:

  • Material: alles aus Kyffhäuser

  • flache, kegelförmige Deltabildungen

  • Schutt, Schotter

  • Gerölle schwach gerundet

  • Sand, Kies, Ton, Lehm vermengt

  • Kryoturbation

  • Pleistozän, überwiegend Weichsel-Kaltzeit

Legende Löss

  • weitere Namen: Löß

  • Fundorte: in Tälern, meist auf Westseite

  • hellgrau, gelb, ocker

  • schichtungslos, leicht zerreibbar

  • überwiegend Schluff, feiner Quarzstaub

  • 8-12% Kalk

  • an der Oberfläche ist der Löß meist entkalkt, verlehmt, umgelagert

  • Lösskindl, kalkige Konkretionen

  • Absatz gleichmäßig wehender Winde im Steppengebiet

  • Weichsel-Kaltzeit

Legende Jüngere Schotter

  • Fundorte: Helme (Fluss nördlich Kelbra, nicht auf Karte), Kleine Wipper, Thallebener Bach

  • meist einheimisch, karbonisch, mesozoisch

  • 10-20 m über der heutigen Talsohle

  • gehört zu Mittelterrassenverband von Thüringen

  • Saale-Kaltzeit

Legende Geschiebe

  • weitere Namen: Geschiebemergel, Geschieblehm

  • Fundorte: Grube Rose, Diamantene Aue

  • Mergel, entkalkt

  • Lehm, stark sandig, tonig, kalkhaltig, Kalkgehalt 8%

  • Geschiebe, Lokalmaterial, nordischer Granit, Feuerstein

  • Schlammmassen, Staubeckenschluffe, Schmelzwassersande, Schuttmassen

  • 1 m mächtig

  • Elster-Kaltzeit

Legende Ältere Schotter

  • Fundorte: Westhang des Kyffhäusers, Grube Rose, Bendeleben, Steinthaleben, Auf der Huflar

  • Schotter, grobe Kiese

  • Gerölle, Permokarbon, mesozoische Sedimente, Granit, Gneis, lokal und vom Harz

  • Hochterrasse auf 250-300 m über NN

  • Helme-Kaltzeit

Tertiär

allgemein:

  • Fundorte: Udersleben, Großer Herrnkopf, Wippermühle Rottleben, Falkenburg, Steinthaleben, Straße Steinthaleben-Rathsfeld

  • kleine Vorkommen verstreut

  • in Subrosionssenken dem Gebirge vorgelagert

  • im Süden fallen Schichten steil nach Süden, im Westen flach

  • bis 60 m mächtig

  • Eozän – Pliozän, je nach Literatur

Legende Deckton

  • Miozän

  • keine weiteren Angaben

Legende Decksand

  • Fundorte: Steinthaleben

  • auch Kiese, fluviatil?

  • Miozän

Legende Braunkohle

  • Fundorte: Esperstedt (nicht auf der Karte), Bad Frankenhausen, Rottleben, Bendeleben, Steinthaleben, Braunkohlestücke in Elisabethquelle Bad Frankenhausen

  • heute praktisch nicht aufgeschlossen

  • Braunkohle mit Kies, Sand, Ton, Bitumen

  • Gerölle meist Milchquarz

  • Lignit, verkieselte Hölzer

  • unter 16 m mächtig

  • Oligozän

Legende Liegendton

  • Meeresvorstoß

  • Oligozän

  • keine weiteren Angaben

Legende Liegendsand

  • Meeresvorstoß

  • Oligozän

  • keine weiteren Angaben

Buntsandstein

(251-243 Ma)

 Legende Unterer Buntsandstein

  • Fundorte: ringförmig um Kyffhäuser, Tilleda, Ichstedt, Bad Frankenhausen, Bendeleben, Steinthaleben, Badra

  • 300-320 m mächtig

  • Kalksandstein: eingelagert, grau, weiß, bildet Terrainkanten

oben:

  • Sandstein: rot, feinkörnig bis feinstkörnig, schräggeschichtet, bildet Terrainkanten

mittig:

  • sandige Tonsteine, sandige Schluffsteine

unten:

  • Tone, Schiefertone, rotbraun, grau, feinsandig bis sandfrei, glimmerreich, bröckelig

  • Oolithe eingelagert; Kalkooide: hell bis rötlichbraun, millimetergroß, mit kalkigem Bindemittel zusammengehalten

Stassfurt-Folge

(Zechstein: 258-251 Ma)

weitere Namen: Oberer Zechstein, zo, z2

vollständiges Profil:

Legende Grauer Salzton

  • 1-10 m

Legende Stassfurt-Steinsalz

  • 300-350 m

  • ab Oberkreide größtenteils aufgelöst

Legende Oberer Stassfurt-Anhydrit

  • vergleichbare Einheiten der Umgebung: Hauptanhydrit, Sangerhäuser Anhydrit, Basalanhydrit

  • 1-5 m

  • vergipst

Legende Unterer Stassfurt-Anhydrit

  • vergleichbare Einheiten der Umgebung: Hauptanhydrit, Sangerhäuser Anhydrit, Basalanhydrit

  • 2-2,5 m

  • vergipst

ausgelaugtes Profil:

Fundorte: Badraer Schweiz, Badraer Lehde, Bad Frankenhausen, Udersleben

Legende Dolomite und Letten

Dolomit:

  • weitere Namen: zo2

  • grau, gelb

  • als Knauer verstreut, schichtig, massig

  • porös, bituminös riechend

  • Auslaugungsprodukt der Leine-Folgen

Letten:

  • weitere Namen: zo1

  • bunt, schmutzigweiß, graugrün, rot

  • wenig verhärtet

  • Pelit, Ton

  • guter Ackerboden

  • Auslaugungsprodukt des Grauen Salztones

Legende Stassfurt-Gips

  • weitere Namen: Jüngerer Gips ("phi") und Äquivalente ("phi"1)

  • Fundorte: Badraer Schweiz, Falkenburg, Großer Herrnkopf?, Kosackenberg

  • 40 m mächtig

  • wenig Verunreinigungen

  • weniger Alabasterknollen als im Älteren Gips

  • Auslaugungsprodukt des Stassfurt-Anhydrits

  • Baustein

Legende Stinkschiefer

  • Fundorte: am Südhang des Kyffhäusers, Rottleben, Bad Frankenhausen, Udersleben

  • Kalkstein, Dolomit

  • 6-8 m mächtig

  • frisch grauschwarz, gebleicht

  • plattig, schiefrig, blättrig

  • zerfällt bei Verwitterung

  • führt Ton, Schwefelsäure, Bitumen, Eisen, Magnesium, Natrium

  • beim Anschlagen unangenehmer Geruch

  • Faulschlamm, in gering salzigem Wasser entstanden?

  • gehört zur Beckenfazies Hauptdolomit, entspricht im Westen des Harzes dem Hauptdolomit

Werra-Folge

(Zechstein: 258-251 Ma)

vollständiges Profil

Legende Werra-Anydrit

  • weitere Namen: Älterer Gips (y) und Äquivalente (y1), Unterer Zechstein, z1

  • Fundorte: Numburg (südlich Talsperre Kelbra, nicht auf dem Geländemodell), Kahler Berg, Falkenburg, Großer Herrnkopf, Schweinskopf, Waldschlösschen, Scheitsköpfe

  • 65 m mächtig

  • Anhydrit, Gips

  • Verunreinigungen Ton, Karbonat, Bitumen

  • Alabasterknollen: häufig, reiner Gips, Abbau auch untertage

  • Schlangengips

  • Baustein, Kunsthandwerk

weitere Gliederung des Werra-Anhydrits:

Werrasteinsalz

  • bis 10 m mächtig

  • teilweise aufgelöst

Oberer Werraanhydrit

  • 20-30 m mächtig

  • vergipst

Unterer Werraanhydrit

  • 30-35 m mächtig

  • vergipst

ausgelaugtes Profil

Legende Werra-Gips

  • Fundorte: Südhang des Kyffhäusers übertage

  • Gips mit Anhydrit meist vermengt

  • teilweise mit Kalk, Ton verunreinigt

  • Gipsstaub: weiß, zusammengespült

  • Rauhwacke: braunrot oder blau, tonreich, Dolomitknauer, als Rest bei Auflösung

  • bituminöse Kieselerde: locker, braun, staubförmig

  • Schlangengips

  • Quellkuppen

  • Höhlen, Erdfälle

  • kümmerliche Vegetation: Birken, Kiefern

Zechsteinkalk, Kupferschiefer und Zechsteinkonglomerat bei vollständigem und ausgelaugtem Profil vorhanden:

Legende Zechsteinkalk

  • weitere Namen: zu2

  • Fundorte: Huflarsgrund, Kahler Berg, Mönchenberg, Rathsfeld, Hüttenberg, Ochsenburg, Großer Herrnberg, Schweinsköpfe

  • Kalkstein

  • im Westen: hell, rauchgrau, mergelig, flachmuscheliger Bruch

  • im Osten: dunkel, dunkelblau, schwarz, gebankt, fest

  • in Steinthaleben schmutziggelb, schiefrig, bröckelig

  • stromatholitische Gefüge?

  • 4-8 m mächtig

  • Beckenfazies

Legende Kupferschiefer

  • weitere Namen: zu1

  • Fundorte: Badra (südlich Talsperre Kelbra, nicht auf der Karte), Udersleben, Huflarsgrund, Kahler Berg, Mönchenberg, Rathsfeld, Hüttenberg, Ochsenburg, Großer Herrnkopf, Großer Schweinskopf, Barbarossahöhle

  • schwarz, dunkelbraun, dunkelgrau

  • Pelit, bituminöser Mergelschiefer

  • Calcit, Dolomit 10-40%, Ton

  • organischer Kohlenstoff 0,5-13%

  • viel Bitumen

  • Kupfer: bis 3%, Gehalt schwankt

  • Blei, Zinn, Silber, Schwefelkies, Fahlerz, Kupferkies, Buntkupferkies, Kupferglanz, Bleiglanz, Kupferlasur, Malachit, gering Silber, Rotnickelkies, Buntkupferkies, Zinkblende, Silber, Pyrit, Eisenspat

  • nach oben weniger Bitumen, geht in Zechsteinkalk über

  • nach unten sandig, geht in Zechsteinkonglomerat über

  • fällt 4-8° SW

  • 0,3-0,6 m

  • gleichmäßig ausgebildet, deutet auf damalig sehr ebenes Geländerelief

  • Entstehung vermutlich im Meer, Tiefenregion ohne Sauerstoff mit Schwefelwasserstoff vergiftet

  • gehört zur Werra-Folge?

  • Fossilien: Platysomus gibbosus, Palaeoniscus freieslebeni, Ullmania sp.

  • nicht bauwürdig, kein nachhaltiger Kupferschieferbergbau

Legende Zechsteinkonglomerat

  • weitere Namen: zu1

  • Fundorte: Steinbruch nördlich Steinthaleben, Steinbruch an der Straße Badra - Kelbra, Huflarsgrund, Kahler Berg, Mönchenberg, Rathsfeld, Hüttenberg, Ochsenburg, Großer Herrnberg, Schweinsköpfe

  • liegt diskordant auf unterschiedlichen Schichten des Karbons, im NW auf alten Karbon, im SE auf jungem Karbon, Zechstein fällt 5° SSW, Mansfelder Schichten fallen 15° WSW

  • liegt konkordant auf Oberrotliegend

  • grau, gelb, hell

  • 0,5-2,5 m mächtig

  • gradiert, nach oben feiner und deutlich geschichtet

  • oben Sanderz, durch Kupferschiefer imprägniert

  • Material zerfällt, weil verwittert oder nur schwach diagenetisch überprägt

  • Korngrößen 0,1 mm bis wenige cm

  • Sortierung schlecht

  • Kornform Gerölle gut gerundet, Matrix schlecht gerundet

  • matrixgestützt

  • Gerölle, überwiegend Milchquarz, auch Kieselschiefer, Hornstein, Grauwacke, Porphyr aus Oberrotliegendem

  • Minerale: Quarz, Feldspat, Tonminerale, Glimmer, Chlorit

  • Matrix, oft feinkörnig, klastisch, sandig, pelitisch, kalkig, kieselig; Quarz, Ton

  • Zement, Quarz, Dolomit?

  • Transport: Wasser (große Gerölle, Kornoberfläche deutet nicht auf Luft), Energie hoch (große Gerölle), Küste (schlechte Sortierung, gut gerundete Gerölle, schlecht gerundete Matrix), Fluss

  • Deutungen: Basalkonglomerat des transgredierenden Zechsteinmeeres, Brandungskonglomerat, Strandkonglomerate Erosionsküste, vermutlich intraformationell, marin

  • Werra-Folge?

  • gebleichtes Konglomerat aus Oberkarbon ist zu verwechseln mit Zechsteinkonglomerat

  • Das Zechsteinkonglomerat wird von der Subkommission Perm-Trias seit 2005 dem Rotliegend zugeordnet.

Permokarbon

(ca.305-258 Ma)

allgemein:

  • weitere Namen: Kyffhäuser-Schichten, permokarbonische Molasse, Permosiles

  • Fundorte: in der Mitte des Kyffhäusers

 

Rotliegend

(ca.300-258 Ma)

allgemein:

  • weitere Namen: r

Legende Porphyrkonglomerat

  • weitere Namen: Oberrotliegend im Kyffhäuser, ro

  • Fundorte: nur im SE des Kyffhäusers, Steinbrüche bei Ichstedt, Udersleben, Wasserriss bei Schweinsköpfen?

  • Zeit: Perm - Oberrotliegend (kurze Zeitspanne innerhalb des Rotliegen)

  • diskordant auf Mansfelder Schichten, Erosionsdiskordanz

  • konkordant unter Zechstein

  • 15 m mächtig

  • keilt nach Norden aus

  • Korngrößen variieren

  • rot, weiß wechselgelagert

  • oben teilweise gebleicht

  • Sandstein

  • Gerölle: Porphyre, auch: Milchquarz, Kieselschiefer, Quarzit, Melaphyr, seltener Granit, Gneis, Achat, kleinkristallin, in Lagen zwischen Sand

  • Transport: plötzlicher Wechsel der Lagen und sandfreie Gerölllagen deuten auf Wasser

  • gehört zu Eislebener Schichten?

Mansfelder Schichten

(ca.305-300 Ma)

allgemein:

  • Zeit: Ober-Karbon, ca. 305-300 Ma

  • weitere Namen: Kyffhäuser-Schichten, sto 2,

  • Lage: im Mittelteil des Kyffhäusers, nordwestlicher Saaletrog, streichen herzynisch (NW-SO), fallen 15° WSW

  • Gesteine: Konglomerat, Sandstein, Arkose, Schluffstein, Tonstein

  • Gesamtmaterial lückenlos und einheitlich

  • Bänke

  • Korngröße nach oben kleiner

  • unreif

  • in 7-10 Zyklen (je nach Autor)

  • 500-620 m mächtig

  • Gerölle: gut bis mäßig gerundet, einheitlich gut symmetrisch, nach oben schlechter sortiert; Milchquarz, Quarz, Quarzit, Sediment, Wetzschiefer, selten Kristallingestein

  • Bindemittel: rot, grau, weiß; hart, mürbe; Ton, Eisenoxid, Kaolin, Silikat, Kalk

  • Transport: Wildbäche; Schichtfluten bei Schuttfächern, Konglomeraten, Schrägschichtung; Süßwasserseen bei Feinklastika

  • Deutungen: limnisch, nicht marin, Molasse aus variskischer Gebirgsbildung, terrestrische Ablagerungen, Schuttmassen, Schwemmfächer, Übergang zur Flutebene, Flussdeltas, Küstensedimente

  • Pflanzenfossilien: Oberkarbon Stefan C, oft im Schieferton, typische Rotliegend-Floren fehlen, Araucarites, Dadoxylon schrollanium, Sphenopteris cf. Matheti Zeill., Pecopteris Pluckenetii Schloth Neuropteris sp., Calamites cf. Suckowi Brongn, Asterophyllites equisetiformis Stgb., Cordaites borassifolius Stbg.

  • die räumliche Ausdehnung der Schichten nach den alten Geologischen Karten lässt sich im Gelände kaum zusammenhängend nachvollziehen

  • Hopf (2000) unterschied: Grobklastika, Feinklastika

Obere Mansfelder Schichten

allgemein:

  • weitere Namen: Obere Kyffhäuser-Schichten

  • Fundorte: Südosten des Kyffhäusers, Kälberköpfe, Rote Köpfe

  • Sandsteine

  • feinkörnig - mittelkörnig

  • glimmerreich

  • Schrägschichtung

  • dickbankig

  • Schüttung aus SW überwiegt

Legende Schieferton

  • weitere Namen: ß8, Schieferton, Schiefertonhorizont, Schluffstein

  • rot

  • Tonstein, Schluffstein

  • glimmerführend, meist sandig, eisenhaltig

  • Kalk in dünnen Lagen, fein verteilt, in Knollen

Legende Arkosensandstein mit Quarzitgeröllen und Milchquarzgeröllen

  • weitere Namen: sto2i - sto2k, sto2b2, stkb2

  • Fundorte: Steinbruch Udersleben

  • hellgrau, violett

  • konglomeratischer Sandstein, feinkörniger Sandstein, feinkiesige Konglomerate

  • Matrix grobkörniger Sandstein

  • Gerölle max. 3 cm, Milchquarze

  • 48 m mächtig

  • ähnelt sto2a-sto2c

Legende Schieferton

  • weitere Namen: ß7, Schieferton, Schiefertonhorizont, Schluffstein

  • rot

  • Tonstein, Schluffstein

  • glimmerführend, meist sandig, eisenhaltig

  • Kalk in dünnen Lagen, fein verteilt, in Knollen

Legende Tuffit ?

  • Tuffithorizont ?

Legende feiner, plattiger, glimmeriger Sandstein

  • weitere Namen: sto2g - sto2h, sto2b1, stkb1

  • Fundorte: B 85 Bad Frankenhausen – Kelbra südlich Rathsfeld

  • violett

  • feinkörniger Sandstein, mittelkörniger Sandstein

  • 112 m mächtig

Untere Mansfelder Schichten

allgemein:

  • weitere Namen: Untere Kyffhäuser-Schichten

  • Sandsteine, Arkosesandsteine, Kaolinsandsteine, Konglomerate

  • feinkörnig - grobkörnig

  • rot

  • Gerölle: in Lagen, Kieselschiefer, Tonschiefer, Quarzite, Quarze, Grauwacken, Phyllite, seltener Granite, Gneise, Porphyre; in höheren Schichten Quarzite des Schwarzburger Antiklinoriums

  • Karbonate in Linsen und Knollen

  • Reste fossiler Bodenbildungen

Legende Schieferton

  • weitere Namen: ß6, Schieferton, Schiefertonhorizont, Schluffstein

  • rot

  • Tonstein, Schluffstein

  • glimmerführend, meist sandig, eisenhaltig

  • Kalk in dünnen Lagen, fein verteilt, in Knollen

  • Pflanzenfossilien: Spenophyllum longifolium, Odopteris minor, Odontopseris sp., Lebachia sp., Karbon-Stefan-Autun

  • Lebensspuren Arthropoden, Anneliden

Legende Plattiger, zum Teil grober Arkosensandstein

  • weitere Namen: sto2f - sto2g, sto2a5, stka 5

  • Fundorte: Rathsfeld, Königsholz, Sauköpfe, Steinbrüche Steinthaleben und Rottleben

  • violett

  • feinkörniger bis mittelkörniger Sandstein, konglomeratischer Sandstein

  •  Matrix mittelkörniger bis grobkörniger Sandstein

  • Gerölle max. 8 cm

  • Schrägschichtung

  • Bänke 0,5-5 cm

  • 28 m mächtig

  • Reste von Cordaiten Dadoxylon schrollanium (verkieseltes Holz)

  • Baustein, Steinmetzarbeit

Legende Schieferton

  • weitere Namen: ß5 Schieferton, Schiefertonhorizont, Schluffstein

  • rot

  • Tonstein, Schluffstein

  • glimmerführend, meist sandig, eisenhaltig

  • Kalk in dünnen Lagen, fein verteilt, in Knollen

  • Pflanzenfossilien, Spenophyllum longifolium, Odopteris minor, Odontopseris sp., Lebachia sp., Karbon-Stefan-Autun

  • Lebensspuren Arthropoden, Anneliden

Legende Arkosensandstein mit groben Gerölllagen altpaläozoischer Gesteine

  • weitere Namen: sto2e, sto2a4, stka 4

  • Fundorte: Gipfel Kyffhäuserdenkmal, Halber Berg, Kulpenberg, Kautzberge, Steinbruch NW des Kahlen Berges

  • hellgrau, violett

  • konglomeratischer Sandstein, Konglomerat, mittelkörniger Sandstein

  • Matrix grobkörniger Sandstein

  • Gerölle max. 11 cm, beste Rundung, Quarzit, Kieselschiefer, Tonschiefer, Grauwacken, Phyllit, Glimmerschiefer, Gneis, Granit

  • Schrägschichtung vereinzelt

  • 55 m mächtig

  • Schüttung aus SW, S

  • Porphyre?

  • im Osten weniger Konglomerat und mehr Arkosensandstein

  • Kyffhäuserdenkmal besteht aus diesem Arkosensandstein

Legende Schieferton

  • weitere Namen: ß4 Schieferton, Schiefertonhorizont, Schluffstein

  • rot

  • Tonstein, Schluffstein

  • glimmerführend, meist sandig, eisenhaltig

  • Kalk in dünnen Lagen, fein verteilt, in Knollen

Legende Feiner Arkosensandstein

  • weitere Namen: sto2d, sto2a3, stka 3

  • Fundorte: Thalebener Berg, Altendorfer Klippen, Gipfel Kyffhäuserdenkmal, Halber Berg, Kulpenberg, Preußischer Kopf

  • rotbraun, violett

  • feinkörniger Sandstein, Konglomerate gut sortiert

  • Matrix Letten bis feinkörniger Sandstein

  • Gerölle max. 5 cm

  • Schrägschichtung

  • Bänke mm-cm

  • 33 m mächtig

  • nach Osten feinkörniger

Legende Schieferton

  • weitere Namen: ß3 Schieferton, Schiefertonhorizont, Schluffstein

  • rot

  • Tonstein, Schluffstein

  • glimmerführend, meist sandig, eisenhaltig

  • Kalk in dünnen Lagen, fein verteilt, in Knollen

Legende Arkosesandstein mit konglomeratischen Schichten

  • weitere Namen: sto2c, sto2a2, stka 2

  • violett

  • konglomeratischer Sandstein, Konglomerate mittelkörniger Sandstein

  • Matrix mittelkörniger bis grobkörniger Sandstein

  • Gerölle 15 cm max.

  • Schrägschichtung

  • Bänke 0,5-10 cm

  • 28 m mächtig

  • Schüttung aus SW

  • am Kyffhäuserdenkmal

Legende Schieferton

  • weitere Namen: ß2 Schieferton, Schiefertonhorizont, Schluffstein

  • rot

  • Tonstein, Schluffstein

  • glimmerführend, meist sandig, eisenhaltig

  • Kalk in dünnen Lagen, fein verteilt, in Knollen

sto2b nach neuerer Nomenklatur zusammengefasst

Legende Schieferton

  • weitere Namen: ß1 Schieferton, Schiefertonhorizont, Schluffstein

  • rot

  • Tonstein, Schluffstein

  • glimmerführend, meist sandig, eisenhaltig

  • Kalk in dünnen Lagen, fein verteilt, in Knollen

Legende Konglomeratischer Sandstein - Konglomeratischer Arkosensandstein

  • weitere Namen: sto2a - sto2c, sto2a1, stka 1

  • Fundorte: Volpetäler, Tannenberg, Kyffhäuserdenkmal

  • violett, hellgrau

  • konglomeratischer Sandstein, Konglomerate, mittelkörniger Sandstein

  • Matrix mittelkörniger bis grobkörniger Sandstein

  • Gerölle: max. 15 cm, schlechteste Rundung, Karpolithschiefer des Harzes?

  • Schrägschichtung

  • 280 m mächtig

  • im Westen dünne Sandsteinbänke, im Osten dicke Konglomeratbänke

Kristallin

(485?-335? Ma)

allgemein:

  • weitere Namen: Kristallingebiet, Kyffhäuserkristallin, kristallines Grundgebirge am Kyffhäuser, Grundgebirge
  • Nordrand des Kyffhäusers, zwischen Goldener Aue und Permokarbon, Tannenbergstal - Wolwedatal
  • 1,5 km², maximal 0,6 km breit, ca. 3,5 km lang
  • verläuft NW-SE, steht steil
  • Metamorphite, Magmatite
  • verformt, verwittert
  • im Norden Kyffhäuser-Nordrandstörung
  • Sprunghöhe 1250 m  gegenüber den selben Gesteinsschichten im Umland
  • maximal ca. 390 m über NN
  • Teil der Mitteldeutschen Kristallinschwelle
  • als Gerölle im Permokarbon
  • Ausgangsgesteine in Diskussion

Gesteinseinheiten von Westen nach Osten aufgelistet:

Magmatisch-Metamorpher-Komplex

  • weitere Namen: Kyffhäuser-Gruppe, Metamorpher Komplex des Kyffhäuser-Gebirges
  • im Westen des Kristallins, zwischen Tannenbergstal und Borntal

Legende Horblende-Gabbro

  • weitere Namen: Steintal-Gneis, Dioritgneis, Diorit, Hornblendegneis, Biotit-Hornblende-Gneis, Biotit-Hornblende-Gneiszone, Biotit-Hornblende-Schiefer, Biotit-Hornblende-Plagioklas-Gneis, hornblendeführender Biotit-Plagioklas-Gneis, cbYSG, Gnh, GnP, gnh, gnp
  • Fundorte: Tannenbergstal - Steintal - Kahntal
  • dunkelgrau, fein- bis grobkörnig
  • teilweise schiefrige, flaserige, körnige Lagen
  • gleichkörnige Variante mit 0.5 mm großen Plagioklas-Kristallen überwiegt
  • Hornblende, Plagioklas, Titanit, Erze, Apatit
  • vereinzelt Quarz, Biotit, Chlorit, Epidot, Sericit, Magnetit, Ilmenit, Calcit, Zirkon, Cummingtonit, Rutil, Sulfide, Magnesiaglimmer, Pistazit, Eisenkies, Bronzit, Zoisit, Granat, Kalkspat
  • typische Paragenese: Cummingtonit - Hornblende - Plagioklas - Biotit - Titanit - Erz - Apatit
  • Kristallisationsalter Zirkon-U-Pb-Methode 340,7+/-1,1 Ma
  • Magmatisches Stadium 850-900°C bei 5-8 kbar
  • Metamorphose 600°C bei 2,5 kbar
  • Edukte in Diskussion: mergelige Pelite im Verbund mit basischen Vulkanoklastika, vermutlich Paragestein

Legende Gang-Granit

  • weitere Namen: Ganggranite, Leukogranitgänge, Granitit in Stöcken und Gängen, Muskovitgranit, Aplit
  • Fundorte: im Hornblende-Gabbro, häufig: Steintal, Borntal
  • Gänge: stockförmig, gangförmig, dickbankig, quaderähnlich bis 3 m mächtig
  • hell, meist schwach rot, feinkörnig, gelegentlich mittelkörnig, meist gleichkörnig
  • Mikroklin, Perthit, Orthoklas, Quarz, Biotit, Muskovit, Chlorit, vereinzelt Apatit, Magneteisen
  • Glimmer (Biotit, Muskovit) teilweise eingeregelt, lassen Granit flaserig erscheinen
  • verwittert zu rotbraunem, sandigem Grus

Legende Biotit-Plagioklas-Gneis

  • weitere Namen: Biotit-Plagioklas-Gneiszone, Haingarten-Gneis, flaserige Gneise, schiefriger Gneis, glimmeriger Gneis, Glimmer-Gneis,  kalifeldspatreiche flaserige Gneise, grauer Gneis, Paragneis, Granitgneis, cbYH, cbYT, Gn, gn, KYGNE, KYKKS
  • Fundorte: grenzt im Süden an den Hornblende-Gabbro, Tannenbergstal - Sommerwand - Kahntal - Steintal, teilweise unter Lösslehm und Hangschutt
  • dunkelgrau bis dunkelgrün, klein- bis mittelkörnig, vereinzelt massig, flaserig, geschiefert, bricht plattig, lokal migmatisch
  • Plagioklas, Biotit, Kalifeldspat, Quarz, wenig Hornblende, vereinzelt Hellglimmer, Muskovit, Sericit, Chlorit, Granat, Apatit, Cordierit, Ilmenit, Rutil, Zirkon, Monazit, Magnetit, Kalkspat, Hämatit, Andalusit, Sulfide
  • Quarz: undulös
  • Ausgangsgesteine vermutlich Pelite, Grauwacken

Biotit-Plagioklas-Gneis enthält Körper, Linsen und Lagen von Marmoren, Kalksilikaten, Amphiboliten, Hornblende-Gneisen und Metapeliten:

Legende Marmor, Kalksilikat

  • Fundorte: westlich der Rothenburg, als Körper, Linsen und Lagen im Biotit-Plagioklas-Gneis
  • Calcit und Dolomit; Kalksilikat: führt außerdem Diopsid, Grossular, Epidot, Plagioklas, Aktinolith
  • Ausgangsgesteine vermutlich marine Kalksteine, Mergel
  • Entstehung vermutlich Kambrium

Legende Amphibolit

  • weitere Namen: Sumpftal-Amphibolit, Amphibolit-Biotitgneiszone
  • Fundorte: als Körper, Linsen und Lagen im Biotit-Plagioklas-Gneis
  • dunkelgrau bis dunkelgrün, klein- bis riesenkörnig), oft massig
  • Minerale: Plagioklas, Hornblende, Biotit, Chlorit und Kalifeldspat, vereinzelt Quarz, Epidot, Allinit, Chlorit, Titanit, Apatit, Zirkon, Ilmenit, Magnetit, Kupferkies, Eisenkies
  • Hornblendekristalle: schwarz, vereinzelt zentimeterlang, erzeugen eine Bänderung
  • Plagioklaskristalle: Myrmekit, Anorthit 40-60%
  • Quarzkristalle: undulös

Legende Metapelite

  • als Körper, Linsen und Lagen im Biotit-Plagioklas-Gneis
  • Monazit-U-Pb-Methode 330,3+-1,4 Ma, Höhepunkt Metamorphose 5-7 kbar bei 690-750°C

Legende Diorit-Gneis

  • grenzt im Süden an Biotit-Plagioklas-Gneis
  • grau bis dunkelgrau, grobkörnig
  • Plagioklas, Hornblende und Chlorit, vereinzelt Quarz, Kalifeldspat, Biotit, Titanit, Apatit, Epidot
  • Kristallisation (ursprünglicher) Diorit Zirkon-U-Pb-Methode 345,1+/-3,4 Ma

Borntal-Intusiv-Komplex

allgemein:

  • in der Mitte des Kristallins, rund um das Borntal
  • Intrusion
  • nach Westen auf den Magmatisch-Metamorphen-Komplex geschoben
  • unscharfe Übergänge Granit, Granodiorit, Syenit(-Gneis), untergeordnet Diorit und Ampibolit, metamorph überprägt
  • Granit, Granodiorit:  grau, Minerale: Quarz, Plagioklas, Kalifeldspat, Biotit, Muskovit, Chlorit
  • Intrusion des Granits Zirkon-U-Pb-Methode 337,1+/-0,5 Ma
  • deformiert

Legende Syenit-Gneis

  • weitere Namen: Syenit, schiefriger Syenit
  • rot, mittel- bis grobkörnig, körnig streifig, geschiefert, lokal augiges Gefüge, porphyrisch
  • Alkalifeldspat (Orthoklas, Mikroklin), Plagioklas, Quarz, Biotit, Chlorit, wenig Hornblende, vereinzelt Plagioklas, Apatit, Titanit, Eisenkies, Zoisit, Serizit und Calcit
  • Alkalifeldspatkristalle: bis 3 cm groß, Karlsbader Zwillinge, "kalifeldspatblastisch"
  • Plagioklas: ist entmischt
  • Hornblende: ist reliktisch
  • Biotit: zu Chlorit umgewandelt
  • Randbereich einer Aufschmelzungszone, Kontaktmetasomatose

Legende Amphibolit

  • dunkelgrau, dunkelgrün
  • Hornblende (Amphibol), Plagioklas, Kalifeldspat, Quarz
  • Quarz und Feldspat: undulös
  • makroskopisch keine Foliation aber Quarz und Feldspat undulös
  • Amphibolit geht in den Granodiorit über

Bärenkopf-Komplex

  • isoliert ganz im Osten des Kristallins

Legende Granit

  • weitere Namen: Bärenkopf-Zweiglimmer-Granit, Zweiglimmer-Granodiorit der Bärenköpfe, vollkristallines Tiefengestein, Zweiglimmergranit, G
  • hellgrau, mittel- bis grobkörnig, an der Oberfläche stark verwittert, schwaches Parallelgefüge, porphyrisches Gefüge
  • Orthoklas, Plagioklas, Quarz, Biotit, wenig Hellglimmer (Muskovit), vereinzelt Sericit, Apatit, Chlorit
  • Kalifeldspat: bis 3 cm große Kristalle, weiß bis grau, und verwittert braun
  • Xenolithe: bestehen aus dunklen Glimmern
  • von Granit-Gängen durchschnitten
  • Zirkon-U-Pb-Methode 337,0+/-2,7 Ma

 

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Gesteine 54/54

 



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