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Probe (faustgroß)Nahansicht der ProbeDünnschliff: heller Quarzgang im Stinkschiefer (Bildunterkante 2 mm)

Galgenberg

Legende Stinkschiefer

Stinkschiefer

Der Stinkschiefer ist grau bis schwarz, im Dünnschliff aber braun. Er bricht plattig bis schwach muschelig. Seine Korngröße kann man mit Auge, Lupe und Mikroskop kaum auflösen, er ist dicht. Daher lassen sich seine Bestandteile nur schwer identifizieren. Nur an einigen Stellen im Aufschluss ist der Stinkschiefer in dünnsten Lagen schwach sandig.

Der Stinkschiefer reagiert nicht mit verdünnter Salzsäurezeigt. Calcit oder Aragonit als Mineralbestandteile sind also auszuschließen. Der Nachweis von Dolomit hingegen gelingt unterm Mikroskop. Die geringe Korngröße lässt außerdem Tonminerale erwarten. Charakteristisch ist sein unangenehmer Geruch nach Schwefelwasserstoff (Geruch nach faulen Eiern) beim Anschlagen oder Reiben. Dies deutet auf schwefelhaltige Verbindungen hin. Unter dem Mikroskop zeigt der Stinkschiefer schwarze Schlieren. Sie sind eingeregelt und lassen Bitumen vermuten. Der Stinkschiefer ist also ein Sedimentgestein und kann aufgrund seines hohen Gehaltes an Ton und Dolomit als dolomitischer Mergel angesprochen werden.

Fossilien wurden in diesem Aufschluss nicht gefunden, wurde aber in der Literatur beschrieben.

Entstehung

Das Vorkommen von Fossilien spricht für eine Ablagerung im Meer. Die geringen Korngrößen belegen überwiegend geringe Wasserbewegungen, also geringe Strömung oder Wellenaktivität. Der Bitumengehalt weist auf einen hohen Gehalt an organischer Substanz hin, die auch die schwarze Farbe des Sediments verursacht. Die Schwefelverbindungen entstanden unter reduzierenden Bedingungen, d.h. in einem sauerstofffreien Milieu. Jedoch muss der Sauerstoffgehalt des Meeresbodens die Ansiedlung von Lebewesen zumindest örtlich oder episodisch im oder auf dem Meeresboden ermöglicht haben.

Der Stinkschiefer ist ein verhärteter Faulschlamm aus dem flachen Zechsteinmeer.

 

Gesteine 20/54

 



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