Der Hornblende-Gabbro ist dunkelgrün bis dunkelgrau, gleichkörnig bis mittelkörnig und besteht überwiegend aus Plagioklas, Klinoamphibol, Alkalifeldspat und vereinzelt Chlorit, Biotit, Titanit und einem opaken Mineral.
Der Plagioklas hat einen Anteil von ca. 50% am Gestein. Seine Korngrößen betragen um 0,5 mm, seine Korngestalt ist hypidiomorph. Im Handstück ist er weiß bis grau, unter dem Mikroskop ist er farblos, seine Interferenzfarbe grau. Der Plagioklas zeigt lamellare Verzwilligungen. Er ist teilweise serizitisiert. Das Dünnschlifffoto rechts zeigt in der Mitte deutlich die Verzwilligung am Plagioklas.
Der Klinoamphibol nimmt ca. 40% ein und ist vermutlich eine Hornblende. Im Handstück zeigt er dunkelgraue bis schwarzen Kristalle, meist 1-2 mm groß und die hypidiomorph, d.h. ihrer eigenen Gestalt entsprechend überwiegend gut entwickelt. Unter dem Mikroskop zeigen sie einen deutlichen Pleochroismus von gelblich bis grünlich (siehe Foto). Stellenweise sind ihre typischen Spaltbarkeiten (schneiden sich imWinkel von ca. 120°) sehr deutlich als Gitter in ihren Kopfschnitten erkennbar. Die Interferenzfarbe ist von der Eigenfarbe überdeckt und somit nicht erkennbar.
Alkalifeldspat macht nur ca. 5% aus, ist 0,5 mm groß und hypidiomorph ausgebildet. Unter dem Mikroskop erscheint er farblos, seine Interferenzfarbe ist grau. Gelegentlich lassen sich Karlsbader Zwillinge erkennen – auf dem Dünnschlifffoto allerdings leider nicht.
Der Chlorit ist schuppig ausgebildet und ca. 1 mm groß. Er zeigt eine undeutlich entwickelte Spaltbarkeit parallel zur Langachse des Kristalls und ist unter dem Mikroskop grün. Die Interferenzfarbe ist bräunlich, grünlich bis bläulich.
Der Biotit ist ähnlich dem Chlorit ausgebildet. Allerdings zeigt er sehr bunte Interferenzfarben.
Der Dünnschliff enthält ferner unregelmäßig geformte Titanite von 0,5 mm Größe. Sie sind intensiv braun gefärbt. Ihre Eigenfarbe überdeckt die Interferenzfarbe.
Das unregelmäßig geformte opake Mineral von 0,2 mm Größe ist vermutlich Magnetit, konnte jedoch mit der Durchlichtmikroskopie nicht näher bestimmt werden.
Zwischen den Gesteinsnamen Diorit, Hornblende-Gabbro und Gneis konnte im Gelände nicht entschieden werden. Entsprechende Gesteine wurden in der Literatur als Hornblende-Gabbro angesprochen, da Quarz fehlt und nach Laboruntersuchungen der Anorthit-Anteil im Plagioklas größer als 50% ist. In alter Literatur wurde auch von Gneisen gesprochen. In diesem Gestein vom Verlobungsplatz ist jedoch keine Foliation zu erkennen, die den Namen Gneis rechtfertigt.