Kieselschwamm. Länge des Objektes 26 cm. © D. Mertmann

Porifera (Schwämme)

Porifera sind sessile, oft becherförmige Gebilde. Die Wand des Schwammkörpers enthält zahlreiche Einlasssporen, durch die das Wasser in den zentralen Hohlraum einströmt. Von dort gelangt es durch das Osculum wieder ins Freie. Der weiche Schwammkörper wird durch ein Skelett gestützt, das aus Fasern oder Nadeln besteht. Die Schwammnadeln (Skleren, Spiculae) können aus Spongin, Aragonit, Calcit oder silikatischem Material (Skelettopal) bestehen. Nicht nur in Bezug auf die Skelettsubstanz, sondern auch in Größe und Form sind die Skleren sehr unterschiedlich. Megaskleren sind relativ große, 0,1->1 mm lange Nadeln, die zu einem Gerüst verschmelzen können. Mikroskleren sind kleiner als 0,1 mm und liegen verstreut. Die Systematik der Porifera beruht nicht nur auf der Skelettsubstanz, sondern auch auf der Form der Skleren.
Porifera existieren seit dem Kambrium. Gelegentlich bilden sowohl Kalk- als auch Kieselschwämme hoch über den Meeresboden aufragende Riffe (z.B. Jura, Fränkische Alb). Kieselgesteine, die im Wesentlichen aus Schwammnadeln bestehen, werden Spiculite genannt. Die Lösung von Kieselschwamm-Nadeln liefert silikatisches Material, das zur Silifizierung von Kalksteinen oder zur Bildung von knolligen Kieselgesteinen (z.B. Chertknollen) führen kann.