Koralle. Bildbreite 11 cm. © D. Mertmann
Edelkoralle. Bildbreite 17 cm. © D. Mertmann

Coelenterata

Coelenterata sind vielgestaltige Hohltiere, die seit dem Präkambrium bekannt sind. Dazu zählen innerhalb der Gruppe der Cnidaria (Nesseltiere) nicht nur Medusen oder Quallen, sondern u.a. auch die Hexacorallia oder Zoantharia, und damit die bekannten Korallen. Viele Hexakorallen besitzen ein Skelett, das aus horizontalen und vertikalen Elementen besteht. Letztere sind charakteristisch radial angeordnete Septen. Die sechs Primärsepten können zu Paaren nacheinander (paläozoische Rugosa) oder gleichzeitig (mesozoisch-känozoische Scleractinia) entstehen. Sekundärsepten bilden sich danach und zergliedern den Gastralraum zunehmend. Parallel zur Basalplatte können Tabulae (Böden) sowie Dissepimente (Blasen) abgeschieden werden. Rugose Korallen besaßen vermutlich ein primär calcitisches Skelett. Die aragonitischen Skelette der Scleractinia werden meist diagenetisch in Calcit überführt. Die Ausscheidung des Karbonats erfolgt in Form von winzigen, nadeligen Kristallen, die zu Kristallaggregaten verschmelzen. Korallen sind ausschließlich marine Organismen. Die meisten Korallen sind riffbildend (hermatyp) und bevorzugen warme Meeresbereiche mit klarem Wasser und Tiefen nicht über 90 m. Geschützt im Gewebe hermatyper Korallen leben symbiotisch einzellige Algen (Zooxanthellen, Gymnodinium microadriaticum), die für die Photosynthese Sonnenlicht benötigen und den Korallen Sauerstoff liefern. Die meisten rezenten Riffkorallen leben zwischen dem 28° nördlicher und südlicher Breite. Fossile Korallenriffe entstanden meist ebenso in äquatornah gelegenen Warmwasserbereichen. Kolonien einzelner Gattungen (u.a. Lophelia) kommen auch in kälteren Gewässern und in größerer Wassertiefe vor (z.B. norwegische und grönländische Atlantikküsten). Fossil sind die Anthozoa seit dem Ordovizium überliefert. Rezent kennt man etwa 6.000 Arten, die Mehrzahl aus den indopazifischen Korallenriffen.