Schichtfolge bei Aroifilla (Bolivien). © D. Mertmann

Sedimente und Sedimentgesteine

Die Bildung der Sedimente und Sedimentgesteine vollzieht sich über Verwitterung, Transport, Ablagerung oder Ausscheidung und Diagenese. Ausgangsgesteine sind magmatische, metamorphe und prä-existente sedimentäre Gesteine. Mechanische und chemische Verwitterung führt zu Zerkleinerung und/oder Lösung des Ausgangsgesteins in verschieden große Fragmente, Partikel, zu Suspension oder gar zur Aufspaltung in Ionen. Transport kann durch Wasser (Seen, Flüsse, Meer), Wind (z.B. Wüsten), Eis (Gletscher) sowie durch Schwerkraft (z.B. Abbruch an Klippen) erfolgen. Die Ablagerung geschieht zum Teil weit vom Ort der Verwitterung entfernt. Das Lockermaterial wird im Laufe der Zeit verfestigt: Während der Diagenese wird also das Sediment zum Sedimentgestein. An der Erdoberfläche sind etwa 70% aller Gesteine sedimentären Ursprungs. Dazu zählen weithin bekannte Sandsteine, Kalke und Tonsteine ebenso wie weniger bekannte Sulfate, Chloride oder Cherts.

Sedimente und Sedimentgesteine werden heute in unserer natürlichen und anthropogen modifizierten Umwelt gebildet. Die Untersuchung dieser rezenten Bildungsbereiche und der in ihnen stattfindenden Ablagerungsprozesse ermöglicht vielfach Rückschlüsse auf Geschehnisse der geologischen Vergangenheit unter damals vergleichbaren Umweltbedingungen. Sedimentgesteine beinhalten außerdem häufig Fossilien und erlauben es, die Entstehung des Lebens auf der Erde nachzuvollziehen.

Das herausragende Merkmal von Sedimenten und Sedimentgesteinen ist die Schichtung, die durch einen Materialwechsel verursacht wird. Dieser kann in mm-Abständen (Bänderung) vorkommen, aber auch in Abständen von Zentimetern, Dezimetern oder gar Metern (Bankung).