Muschelschalen an einem Strandspülsaum (Spieleroog).
© D. Mertmann.
Verschiedene Land-, Süßwasser und Meeresschnecken.
Bildbreite 10 cm. © D. Mertmann.

Molluscen - Gastropoden, Pelecypoden und Cephalopoden

Gastropoden (Schnecken) sind in flachen Bereichen von Schelfmeeren besonders häufig, doch gibt es sie auch in Tiefseegebieten. Ursprünglich wohl rein marin lebend, besiedelten sie seit dem Karbon auch Süßwasserareale und den kontinentalen Bereich. In großer Menge, aber geringer Artenzahl besiedeln sie so auch Gezeitenflächen, Seen, Ästuare und andere Brackwasserzonen. Ihre Schale besteht häufig aus Aragonit oder auch Calcit. Der Mantel kann ein einheitlich spiral gedrehtes, napf- oder becherförmiges Gehäuse absondern. Dieses kann außen glatt oder markant mit Rippen oder Knotenreihen besetzt sein. Gastropoden ernähren sich omnivor, carnivor oder vegetarisch, auf weidende, beißende, saugende Weise von pflanzlichen und tierischen Organismen. Mit etwa 170.000 rezenten und fossilen Arten sind die Gastropoden die formenreichste Klasse der Mollusken.
Pelecypoden (Muscheln) besitzen als bilateralsymmetrische Organismen ein zweiklappiges Gehäuse. Dorsal liegt das Schloss mit Zähnen, Zahngruben und einem Ligament, das die Klappen zusammenhält. Die Schale selbst besteht aus Calcit und/oder Aragonit. Innerhalb derselben kann die Substanz von Lage zu Lage wechseln. Das Gehäuse umschließt den Weichkörper und schützt ihn. Seine Gestalt ist weitgehend von der Lebensweise abhängig. Muscheln existieren sowohl als Epifauna schwimmend, mit einer Klappe am Untergrund fixiert oder mit dem Byssus befestigt, als auch als Infauna grabend mit Siphonen oder bohrend. Gelegentlich bauen sie Riffe auf, z.B. Rudistenriffe der Kreide. Die meisten Muscheln sind Filterer von Phytoplankton, oder sie verwerten als Sedimentfresser organische Substanz. Die ältesten Muscheln stammen aus dem Kambrium.
Cephalopoden (Kopffüßer) sind in einigen pelagischen Kalken des Mesozoikums und Paläozoikums typisch (Cephalopodenkalke der Trias der Alpen, Ammonitico rosso des Jura der Alpen). Die Schalen sind ursprünglich aragonitisch. Das Gehäuse ist äußerlich glatt, berippt oder mit Knoten oder Dornen skulpturiert. Im Inneren wird es durch Kammerscheidewände in einzelne Segmente gegliedert. Belemniten laufen an einem Ende spitz zu, bestehen aus Calcit und zeigen eine deutlich radialstrahlige Struktur im Querschnitt. Ammoniten kommt im Paläozoikum und im Mesozoikum eine große Bedeutung als Leitfossilien zu. Die Zonenstratigraphie z.B. des Juras basiert im Wesentlichen auf ihnen.