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Diatomeen
Als Einzeller besitzen sie einen schachtelförmigen,
zweischaligen Panzer (Theka), der in der Zellmembran liegt.
Die Schalen der Diatomeen halten Kräften von bis zu mehreren
hundert Mikronewton (entsprechend mehrere hundert Tonnen pro
Quadratmeter) stand. Trotz dieser hohen mechanischen
Belastbarkeit sind sie äußerst leicht gebaut und gehen damit
auch ökonomisch mit dem im Wasser nur begrenzt vorhandenen
Baustoff Silizium um. Die Form der Theka ist variabel:
kreisförmig, elliptisch, dreieckig, stab-, sichel- oder
hantelförmig. Ihre Größe schwankt zwischen 0,005-0,5 mm,
gelegentlich erreicht sie 2 mm. Die Bildungsdauer einer Schale
in ihrem schaumartigen Medium beträgt etwa 20 Minuten.
Diatomeen leben solitär oder kommen in losen Zellaggregaten, in distinkten Zellketten, Zellhaufen oder Zellverbänden vor. Die planktonischen und auch benthonischen Organismen besiedeln und besiedelten eine Vielzahl von allesamt aquatischen, u.a. marinen, brackischen und limnischen Biotopen. Planktonische Vertreter produzieren etwa ein Viertel der im Meer gebildeten organischen Substanz.
Ornamentierungen und Porenmuster der Panzer dienen als
taxonomische Unterscheidungsmerkmale. Generell unterscheidet
man zwischen den radiärsymmetrischen, zentrischen Diatomeen
(Centrales) und den bilateralsymmetrischen, pennaten Diatomeen
(Pennales). Letztere sind häufig in den rezenten intertidalen
Wattsedimenten anzutreffen.
Eindeutig ist die Überlieferung der
Diatomeen ab der Kreide. Rezent gibt es etwa 12.000
Arten in etwa 160 Gattungen.