Diatomee. Bildquelle: http://servermac.geologie.uni-
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Diatomeen

Als Einzeller besitzen sie einen schachtelförmigen, zweischaligen Panzer (Theka), der in der Zellmembran liegt. Die Schalen der Diatomeen halten Kräften von bis zu mehreren hundert Mikronewton (entsprechend mehrere hundert Tonnen pro Quadratmeter) stand. Trotz dieser hohen mechanischen Belastbarkeit sind sie äußerst leicht gebaut und gehen damit auch ökonomisch mit dem im Wasser nur begrenzt vorhandenen Baustoff Silizium um. Die Form der Theka ist variabel: kreisförmig, elliptisch, dreieckig, stab-, sichel- oder hantelförmig. Ihre Größe schwankt zwischen 0,005-0,5 mm, gelegentlich erreicht sie 2 mm. Die Bildungsdauer einer Schale in ihrem schaumartigen Medium beträgt etwa 20 Minuten.
Diatomeen leben solitär oder kommen in losen Zellaggregaten, in distinkten Zellketten, Zellhaufen oder Zellverbänden vor. Die planktonischen und auch benthonischen Organismen besiedeln und besiedelten eine Vielzahl von allesamt aquatischen, u.a. marinen, brackischen und limnischen Biotopen. Planktonische Vertreter produzieren etwa ein Viertel der im Meer gebildeten organischen Substanz. Ornamentierungen und Porenmuster der Panzer dienen als taxonomische Unterscheidungsmerkmale. Generell unterscheidet man zwischen den radiärsymmetrischen, zentrischen Diatomeen (Centrales) und den bilateralsymmetrischen, pennaten Diatomeen (Pennales). Letztere sind häufig in den rezenten intertidalen Wattsedimenten anzutreffen.
Eindeutig ist die Überlieferung der Diatomeen ab der Kreide. Rezent gibt es etwa 12.000 Arten in etwa 160 Gattungen.