Bestimmungskriterien von Mineralen
Tenazität
Die Tenazität gibt Auskunft über die Elastizität eines Minerals. Dabei muss unterschieden werden zwischen der Elastizität einer Kristallfläche und der des ganzen Kristalls.
Die Tenazität einer Kristallfläche wird durch Ritzen mit einer Stahlnadel geprüft.
- Spröde: Der Ritzstaub springt von der Oberfläche weg. Die meisten Minerale gehören in diese Kategorie.
- Milde: Das Ritzpulver springt nicht weg, sondern bleibt am Rand der erzeugten Rinne liegen. Bsp.: Bleiglanz.
- Schneidbar (sektil): Der Ritzvorgang erzeugt eine Rinne, aber kein Ritzpulver. Bsp: Talk.
Die Tenazität des gesamten Kristalls wird durch Verbiegen getestet.
- Spröde Minerale zerbrechen. Die meisten Minerale gehören in diese Kategorie.
- Duktile (= geschmeidige) Minerale ändern dauerhaft ihre Form. Die Formänderung erfolgt plastisch, d.h. ohne zu zerbrechen; z.B. kann ein Mineral zu einem Plättchen gehämmert oder zu einem Draht gezogen werden. Bsp.: viele Metalle (gediegen Silber, Gold, etc.).
- Unelastisch biegsame Minerale unterscheiden sich von den duktilen Mineralen dadurch, dass der Kristall nur gebogen werden kann. Hämmern oder Ziehen würde zum Zerbrechen führen. Die Formänderung ist ebenfalls permanent. Bsp.: Gips.
- Kristalle elastisch biegsamer Minerale nehmen dagegen nach dem Verbiegen wieder ihre ursprüngliche Form an. Bsp.: Biotit, Hellglimmer.