Beispiele für Fettglanz (milchiger Teil des Quarzkristalls),
Glasglanz (Kristallflächen des selben Quarzkristalls), Metall-
glanz (Bleiglanz) und Perlmuttglanz (Hellglimmerkristall mit
gebogenene Spaltflächen). © Sammlung Institut f. Geologische
Wissenschaften, FU Berlin
Glasglanz (Kristallflächen des selben Quarzkristalls), Metall-
glanz (Bleiglanz) und Perlmuttglanz (Hellglimmerkristall mit
gebogenene Spaltflächen). © Sammlung Institut f. Geologische
Wissenschaften, FU Berlin
Bestimmungskriterien von Mineralen
Glanz
Der Glanz gehört ebenfalls zu den auffälligsten Mineraleigenschaften. Man versteht darunter das Ausmaß und die Art der Lichtreflexion des Minerals. Wie die Transparenz steht der Glanz in Abhängigkeit zum Brechungsindex des Kristalls. Zudem macht sich die Form der Oberfläche, an der die Lichtstrahlen reflektiert werden, bemerkbar. Glatte Flächen, die häufig Kristallgitterebenen entsprechen (Außenflächen des Kristalls, Spaltbarkeiten), zeigen in der Regel einen sehr hohen Glanz, Bruchflächen dagegen keinen oder einen sehr schwachen. Der Glanz ist also nicht mineralspezifisch, sondern flächenspezifisch - ein Mineral kann auf unterschiedlichen Flächen unterschiedliche Glanzarten zeigen!
Folgende Arten von Glanz werden unterschieden:
- Diamantglanz: durchsichtige und durchscheinende Minerale mit sehr starker Reflexion; namensgebend ist das Mineral Diamant (Bsp.: Diamant, Zirkon).
- Fettglanz: mäßig starke Reflexion, da ein Teil des Lichts in den Kristall eindringt (Bsp: Corderit, Bruchflächen von Quarz).
- Glasglanz: starke Reflexion; benannt nach typischer Reflexion von Bleiglas (Bsp.: Quarz [nicht auf Bruchflächen!], Kalzit, Amphibole [zuweilen auch metallisch!]).
- Matter Glanz: z.B. Hämatit, die meisten Feldspäte.
- Metallglanz: undurchsichtige Minerale mit sehr starker, metallischer Reflexion (z.B. Bleiglanz, Pyrit).
- Perlmuttglanz: typisch ausgebildet bei Biotit und Muskovit; deren Spaltbarkeiten zeigen einen mäßigen bis starken Glanz, der über die Fläche hinweg variiert. Zudem sind auf den Flächen Anlaufstreifen oft deutlich sichtbar. Ursächlich dafür sind Verbiegungen des Kristallgitters. Weiteres Beispiel: Gips.