farblose, gefärbte und farbige Minerale
Beispiele für farbige, gefärbte und farblose Minerale:
gefärbter Amethyst (oben links), farbloser Bergkristall
(oben rechts), farbiger Schwefel (unten). © Sammlung
Institut f. Geologische Wissenschaften, FU Berlin

Bestimmungskriterien von Mineralen

Farbe

Die Farbe ist das augenfälligste Bestimmungskriterium. Sie sollte möglichst präzise erfasst werden. Studienanfänger machen häufig den Fehler, nur zwischen dunkel und hell zu unterscheiden. Doch das sind nur Farbtöne! Bedenken Sie, dass ein Gegenstand hellrosa oder hellblau sein kann. Hell (oder dunkel) alleine führt also nicht weiter!

Prinzipiell lassen sich nach der Farbe und deren Ursache drei Typen unterscheiden:



Farblose Minerale haben keine Eigenfarbe und sind durchsichtig oder durchscheinend (siehe Transparenz). Bsp: Quarz, Gips, Halit.

Die meisten Minerale sind gefärbt (allochromatisch). Ihre Farbe wird durch Spurenelemente hervorgerufen. Dabei handelt es sich um Atome oder Moleküle, die in sehr kleinen Mengen (generell « 1 Gewichtsprozent) in das Kristallgitter integriert werden, sich aber deutlich auf die Dispersionseigenschaften des Kristalls auswirken, sodass es zur Färbung des Kristalls kommt. Je nachdem, welches Atom/Molekül eingebaut wird, kann ein und dasselbe Mineral unterschiedlich gefärbt sein (z.B. Amethyst, Rosenquarz). Dementsprechend können Kristalle eine Farbzonierung aufweisen, die chemische Änderungen in der Mineralzusammensetzung anzeigt (z.B. Turmalin). Färbungen können auch durch Fehlstellen im Kristallgitter und durch Strahlungsschäden hervorgerufen werden (z.B. Rauchquarz, Citrin, blaues Steinsalz).

Die Eigenfarbe farbiger Minerale geht ebenfalls auf die elektromagnetischen Eigenschaften der Atome (und/oder Moleküle) des Kristallgitters zurück. Im Unterschied zu den gefärbten Mineralen erzeugen aber die Hauptbestandteile die Farbe (z.B. Schwefel). Spurenelemente haben keinen oder nur geringen Einfluss.