Dolomit mit zahlreichen Poren. Bildbreite 14 cm.
© PETROgraph, Sammlung Institut für Geologische
Wissenschaften FU Berlin.

Dolomit

Dolomit ist nicht nur Mineral, das Mischkarbonat Ca,Mg (CO3)2, sondern auch ein hartes Gestein. Es reagiert im Vergleich zum Calcit nur sehr träge mit HCl auf einer frischen Gesteinsfläche. Obwohl Dolomit auch primär aus einer Lösung ausgeschieden werden kann, handelt es sich meistens um einen sekundären Prozess, bei dem primärer Calcit oder Aragonit durch sekundären Dolomit ersetzt wird. Die Dolomitisierung kann zum einen durch Austausch von Ca-Ionen durch Mg-Ionen bei gleichzeitiger Zufuhr von Mg2+ und Abfuhr von Ca2+ erfolgen, entsprechend der Reaktion:
Mg2+ + 2(CaCO3) --> CaMg(CO3)2 + Ca2+.
Zum anderen kann auch allein eine Zufuhr von Mg2+ und CO32- durch dolomitisierende Fluide gemäß der Reaktion:
CaCO3 + Mg2+ + CO32- --> CaMg(CO3)2
erfolgen. Da Dolomit eine höhere Dichte als Calcit besitzt, sind Hohlräume, Drusen o.ä. typisch für Dolomitsteine. Die Dolomitisierung hat also eine Erhöhung der Porosität zur Folge. Dolomite können fein- bis grob-, zuckerkörnig erscheinen. Ihre Farben sind variabel zwischen weißlich-beige bis schmutzig grau-braun. Variable Beimengungen, z.B. von Fe-haltigen Mineralen, können enthalten sein und die Farbgebung zusätzlich beeinflussen.
In Bezug zur primären Schichtung können Dolomite schichtparallel oder als unregelmäßig begrenzte Körper vorkommen. Letztere zeigen im Gegensatz zu den schichtparallelen Vorkommen kaum erhaltene Fossilien oder andere Komponenten und weisen keinerlei Bezug zu paläogeographischen Gegebenheiten auf. Daraus lässt sich eine spätdiagenetische Bildung ableiten, die lange nach der Ablagerung stattgefunden haben kann.

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