Kalkfolge einer tertiären Karbonatplattform
(Mallorca, Spanien). © D. Mertmann

Karbonate

Karbonate bestehen zu mehr als 50 % aus Karbonatmineralen, die als kennzeichnenden Anionenkomplex CO32- enthalten. Calcit und Aragonit sind darin zwei der wesentlichen Karbonatminerale. Dolomit entsteht diagenetisch aus Calcit. Die Bildung erfolgt durch organische oder anorganische Ausfällung aus einer wässrigen Lösung. Biologische und biochemische Prozesse sind bei der Bildung karbonatischer Sedimentite von besonderer Bedeutung. Damit besteht eine direkte Beziehung zwischen der Aktivität von Organismen, der Ablagerung und damit der Verteilung von Karbonatgesteinen in den Ablagerungsräumen. Karbonate wachsen durch die Tätigkeit von Organismen; Lebens- und Ablagerungsraum fallen dann, wie auf Karbonatplattformen und Riffen, nahe zusammen. Karbonate bestehen zu einem großen Teil aus biogenem Material, d.h. Skelettelementen und/oder Schalen von Organismen oder deren Resten (Bioklasten), anderen kalkigen Partikeln und Bindemitteln. Durch die Vermengung von Karbonat und detritischem Ton kommt es zur Bildung von Mergeln. Die Beimengung von detritischen Sandkörnern führt zur Bildung von Kalksandsteinen.

Sie kommen in der geologischen Geschichte seit dem Präkambrium häufig vor und zeichnen durch ihren hohen Fossilgehalt die Evolution und das wechselnde Schicksal zahlreicher Organismen nach.

Die wirtschaftliche Bedeutung von Karbonaten liegt zum einen in der teils enormen Reservoirkapazität für Kohlenwasserstoffe (ca. 50 % der Weltreserven für Erdöl und Erdgas sind an Karbonate gebunden). Zum anderen sind Karbonate in der chemischen Industrie, als Ausgangsstoff für Zement, als Baustein oder in Verbindung mit Blei-Zink-Lagerstätten wichtig.

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