
um "seepage reflux"- (B) und zum Mischwassermodell C). Umgezeichnet
(nach Land (1985) und Tucker and Wright (1990). © PETROgraph
Entstehung von Dolomit
Dolomitisierung durch Diffusionsprozesse von Mg-Ionen in die Kristalle des Calzits
nimmt extrem lange Zeiträume in Anspruch. Wahrscheinlicher ist daher die Dolomitisierung durch
Ausfällung von Dolomit aus einer wässrigen Lösung, die durch das Gestein zirkuliert.
Vorausssetzungen dazu sind neben der
- dolomitisierenden Lösung auch
- ein Mechanismus, der diese Lösung über lange Zeit durch die Kalksteine pumpt ("Magnesiumpumpe") sowie
- eine günstige Beschaffenheit des primären Kalksteins in Bezug auf seine Permeabilität.
Ausgewählte Modelle synsedimentärer bis früdiagenetischer Dolomitisierung:
Nach dem Sabkha-Modell gelangt Meerwasser durch Überspülen der
Strandbarre saisonal bei Sturmfluten auf die supratidale Gezeitenfläche. Dieses Wasser versickert und fließt teilweise zurück Richtung Meer.
Im Jahresverlauf findet in der kapillaren Zone oberhalb des Grundwasserspiegels intensive Evaporation auch mit Gipsbildung statt (capillary evaporation).
Dies bewirkt zusätzlich einen aufwärts gerichteten Zufluss von Grundwasser ("evaporative pumping"). Beide Mechanismen stellen konzentrierte Mg-reiche Lösungen bereit, die dolomitisierend wirken.
Das Modell kann die außerdem häufig beobachtbare Nachbarschaft von
Dolomit und Gips erklären. Solche Bedingungen sind z.B. an der Sabkha-Küste des
Persischen Golfs gegeben.
Nach dem Modell des seepage-reflux kommt es durch die Evaporation von Meerwasser in
Lagunen bei gleichzeitiger Gipsbildung zur Bereitstellung dolomitisierender Lösungen.
Diese fließen aufgrund ihrer Dichte nach unten ab, ersetzen die Porenwässer und dolomitisieren
die unterlagernden Kalke.
Das Mischwasser- oder Dorag-Modell geht von einer
Mischung von kalzitgesättigtem Grundwasser und Meerwasser aus. Bestimmte Mischungsverhältnisse (30-50% Meerwassser)
führen zu Lösungen,
die in Bezug auf Dolomit über- und in Bezug auf Calzit untersättigt sind und daher dolomitisierend wirken.
In jüngerer Zeit wird auch zunehmend eine mikrobielle Entstehung von Dolomiten im
Zuge der Degradation von organischem Material während der Frühdiagenese diskutiert.
Lesen Sie dazu auch unter:
Meeresgeologie im Internet
Spätdiagenetisch gebildete Dolomite mögen ihre Mg-Quellen in kompaktierten Tonsteinen, überlagernden Dolomiten oder Meerwasser haben.