Diagenese kieseliger Sedimentite
Aus dem amorphen, biogenen Opal (Opal A) entsteht in einem ersten Diagenese-Schritt Opal-CT. Letzterer besteht aus einer ungeordneten Wechsellagerung von Christobalit und Tridymit. Der Opal-CT ersetzt nach und nach die biogenen Skelette oder Skelettelemente. Zunächst blattförmige Kriställchen fügen sich zu Mikrokügelchen zusammen. Fortschreitende Diagenese führt dann zur Bildung eines gleichkörnigen Mosaiks aus Mikroquarz oder zur Bildung von Chalcedon. Die Porosität nimmt sukzessive von 50-90 % in einem Diatomeenschlamm über ca. 30 % in einem Opal-CT-reichen Gestein bis zu ca. 10 % in einem Chert ab. Die Möglichkeiten zur Identifikation der ursprünglich vorhandenen Biogene schrumpfen im Zuge der Reifung mehr und mehr - oftmals bis hin zur Unkenntlichkeit. Die Löslichkeit von biogenem Opal und die chemischen Rahmenbedingungen sind entscheidend für die diagenetische Reifung. Die Löslichkeit von Opal A beträgt 120-140 ppm, von Christobalit 25-30 ppm und von Mikroquarz und Chalcedon 6-10 ppm im pH-Bereich von marinem Porenwasser in Sedimenten. Die Lösung von Opal A führt also zur Übersättigung in Bezug auf Christobalit und Quarz. Ein alkalines Milieu in kalkreicher Umgebung fördert die initiale Ausscheidung von Opal-CT und dessen anschließende Umwandlung in Mikroquarz und Chalcedon. Temperaturerhöhung infolge zunehmender Versenkung beschleunigt zusätzlich die Umwandlungsrate von Opal-CT in Mikroquarz und Chalcedon. Der Reifungsprozess wird allerdings durch das Vorhandensein von Tonmineralen verlangsamt.
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