nachträglich verfaltet wurde.
© Sammlung C. Dobmeier
Nomenklatur der Metamorphite - Schiefer
Diese Bezeichnung lässt sich für alle metamorphen Gesteine verwenden, die eine deutlich ausgeprägte Schieferung haben. Im Folgenden werden wir aber sehen, dass durch weitere charakteristische Merkmale identifizierbare Gesteine Spezialnamen erhalten, die dem allgemeineren Begriff Schiefer stets vorzuziehen sind!
Der Gesteinsname Schiefer wird ausschließlich durch das Gefüge definiert. Die einzige Voraussetzung hinsichtlich des Mineralbestandes ist die Präsenz eines plattig (oder stängelig) entwickelten Minerals, das die Schieferungsflächen definiert. Schiefer können also unterschiedlichste mineralische Zusammensetzungen haben. Die immer wieder geäußerte Auffassung, dass Schiefer Feldspat enthalten ("führen") müssen, wird von Petrologen abgelehnt (wie man z.B. an der Verwendung des Begriffes Weißschiefer für Gesteine, die nur aus Kyanit, Talk und Quarz bestehen, erkennen kann).
Die Schieferungsflächen zeigen eine große morphologische Variabilität, die in erster Linie von der Korngröße und dem Grad der Gleichkörnigkeit des Schiefers abhängt. Dabei gilt, dass mit zunehmender Fein- und Gleichkörnigkeit die Schieferungsflächen glatter ("eben") werden, einen geringeren Abstand voneinander haben ("engständig") und lateral ausgedehnter sind. Klasten, und Porphyroblasten (= während der Metamorphose gewachsene Minerale, die deutlich größer sind als die umgebenden Körner) wirken als lokale Störkörper, an denen Schieferungsflächen enden oder ausgebeult werden (siehe Gneis). Die Folge sind Gesteine mit unebenen ("rauhen") und sehr kurzen Schieferungsflächen. Diese Gesteine werden Gneise genannt. Der Übergang zwischen den beiden Gruppen ist fließend und muss von Ihnen individuell festgelegt werden. Häufig wird dazu der Gehalt an mafischen Mineralen bzw. an Glimmern herangezogen, die mit zunehmendem Anteil am Gestein die Entwicklung einer deutlichen Schieferung begünstigen.
