Strichfarbe eines Pyritkristalls
Bräunlichschwarzer Strich (links) eines Pyritkristalls.
© Sammlung Institut f. Geologische Wissenschaften, FU Berlin

Bestimmungskriterien von Mineralen

Strichfarbe

Die Strichfarbe - oder kurz: der Strich - eines Minerals entsteht beim Zerreiben eines Kristalls an einem unglasierten, weißen Porzellantäfelchen, der Strichtafel. Dazu muss das Mineral weicher als die Porzellantafel (Mohs-Härte ca. 6) sein, andernfalls stammt der sichtbare Abrieb von der Porzellantafel. Viele Silikate sind härter als Porzellan! Für Minerale mit einer Härte über 6 muss das Pulver in einem geeigneten Mörser gewonnen werden.

Eigenfarbe und Strichfarbe stimmen nicht immer überein. Gleichzeitig ist die Strichfarbe recht konstant (im Gegensatz zur Eigenfarbe, die bei allochromatischen Mineralen erheblich variieren kann!) und damit von hohem diagnostischen Wert - insbesondere für Sulfide und Oxide, die häufig auffallende Unterschiede zwischen Eigen- und Strichfarbe aufweisen.

Intensives Zerreiben führt bei manchen Mineralen zu einer Veränderung der Strichfarbe, die ebenfalls diagnostisch sein kann. Als übliches Beispiel wird die Veränderung der Strichfarbe von Molybdänit genannt, die von schwarz nach schmutzig-grün wechselt, während die Strichfarbe des sehr ähnlichen Graphit auch nach längerem Zerreiben schwarz bleibt.