Mikroklin
Viele der Alkalifeldspatkristalle in diesem Dünnschliff zeigen bei gekreuzten Polarisatoren eine gitterförmige Felderung mit undeutlichen Begrenzungen. Diese Felderung wird Mikroklingitterung genannt. Sie geht darauf zurück, dass bei abnehmender Temperatur der Ordnungsgrad des Alkalifeldspatgitters zunimmt. Der wesentliche Vorgang ist hierbei die zunehmende Beschränkung der Aluminium-Ionen auf einen einzigen der vier zur Verfügung stehenden T-Plätze des Kristallgitters. Da das Al-Ion einen etwas geringeren Durchmesser hat als das Si-Ion, kommt es zu einer sukzessiven Gitterverzerrung, die schließlich mit der Bildung von Zwillingen ausgeglichen wird. Die Verzwillingung folgt mehreren Gesetzen: Das Mikroklin-"Gesetz" ist eine Kombination von Albit-Gesetz und Periklin-Gesetz. Das folgende Bild zeigt rechts eine ziemlich weitständige Gitterung mit diffuser Begrenzung der Zwillingslamellen. Im linken unteren Bildteil sind die beiden Zwillingsscharen wesentlich deutlicher entwickelt.

der unteren Bildkante ca. 0,15 mm. © eMik.