Perthitische Entmischung
Einige Alkalifeldspatkristalle weisen kleine, spindelförmige Körper auf, die im durchfallenden Licht bei parallelen Polarisatoren wegen ihres höheres Reliefs, d.h. ihrer höheren Lichtbrechung, sichtbar werden. Erst bei Verwendung eines Kompensators werden diese Spindeln deutlich. Ihre Existenz geht auf einen Entmischungsvorgang zurück, der daraus resultiert, dass bei höheren Temperaturen eine größere Mischbarkeit zwischen den Endgliedern der Feldspatfamilie besteht als bei niedrigeren Temperaturen. Fortschreitende Abkühlung erfordert die Reorganisation der existierenden Feldspäte durch Entmischung in zwei chemisch unterschiedliche Kristalle. Im vorliegenden Fall entmischte der präexistente Kristall zu Kalifeldspat und Albit, wobei weniger Albit als Kalifeldspat vorhanden ist. Bei den Spindeln handelt es sich also um Albit und der umgebende "Wirt" ist ein Kalifeldspat. Entmischte Alkalifeldspäte mit Kaliumvormacht werden Perthit genannt, die Entmischung ist perthitisch. Im umgekehrten Fall - d.h. bei Na, Ca-Vormacht - handelt es sich um einen Antiperthit; die Entmischung ist antiperthitisch.

(oben) bzw. gekreuzte Polarisatoren und Kompensator
Rot I (unten), Länge der unteren Bildkante ca. 0,07 mm.
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