Das von Ihnen gewählte Mineral ist ein Kalifeldspat.

Informationen zu Kalifeldspat finden Sie im PETROgraph unter Minerale/Kalifeldspat.

Feldspäte sind anhand ihrer niedrigen Doppelbrechungsfarben (ausschließlich graue Farben!) und den auch im Dünnschliff meist deutlich erkennbaren Spaltbarkeiten leicht von anderen Mineralen zu unterscheiden. Zur weiteren Differenzierung von Alkalifeldpäten und Plagioklasen stehen mehrere Kriterien zur Verfügung. Zwei davon werden im Folgenden besprochen.

Sehr oft eignet sich die Verzwillingung der beiden Feldspatfamilien nach verschiedenen Gesetzen als Kriterium. In diesem Dünnschliff sind fast alle Alaklifeldspatkristalle nach dem Karlsbader Gesetz verzwillingt (siehe Abbildung). Diese Verzwillingung lässt sich im Dünnschliff an der Unterteilung des Kristalls in zwei Bereiche mit unterschiedlicher Doppelbrechungsfarbe erkennen. Die Spur der Verwachsungsebene verläuft stets in der Langachse des Kristalls, parallel zu einer der sehr vollkommenen Spaltbarkeiten. Karlsbader Zwillinge gehören zu den Kantenzwillingen. Ihre Verwachsungsebene ist (010) und die Zwillingsachse liegt parallel zu [001].

Karlsbader Zwilling in Alkalifeldspat
Verzwillingung von Alkalifeldspat nach dem Karlsbader
Gesetz. Gekreuzte Polarisatoren, Länge der unteren
Bildkante ca. 0,25 mm. © eMik.

Die Verzwillingung der Plagioklase, die in der Regel nach dem Albit-Gesetz erfolgt, lässt sich im vorliegenden Dünnschliff kaum erkennen, da fast alle Kristalle erheblich zersetzt (= verwittert) und in feinstkörnige Filze aus Zersetzungsprodukten (z.B. Hellglimmer) umgewandelt sind - bei parallelen Polarisatoren erscheinen sie deshalb bräunlich. Alkalifeldspatkristalle sehen dagegen recht frisch aus, sie erscheinen im einfach polarisierten Licht (= parallele Polarisatoren) klar. Ursache ist die unterschiedliche Verwitterungsresistenz von Alkalifeldspat und Plagioklas.

weiter