Ursachen der Gesteinsmetamorphose - Steuerfaktor Gesteinszusammensetzung

Unter der Gesteinszusammensetzung ist die chemische Zusammensetzung des betrachteten Gesteins zu verstehen. Sie wird gewöhnlich in Oxidform angegeben. Die wichtigsten Oxide (Haupt- und Nebenelemente) sind SiO2, TiO2, Al2O3, Fe2O3, FeO, MnO, MgO, CaO, K2O und Na2O. Die Gehalte der Spurenelemente werden in ppm angegeben.

Alle Gesteine sind chemische Systeme; ihre chemische Zusammensetzung bestimmt entscheidend darüber, wie das Gestein auf die Veränderung der Zustandsvariablen reagiert. Bei gleichen pT-Bedingungen werden sich in Gesteinen unterschiedlicher Zusammensetzung andere Minerale bilden. Zum Beispiel entsteht bei 0,5 GPa und 500°C aus einem Basalt ein Amphibolit, aus einem Tonstein aber ein Glimmerschiefer. Folglich ist es sinnvoll, in Metamorphiten verwirklichte Mineralparagenesen in Abhängigkeit zur Gesteinszusammensetzung zu diskutieren. Denn dies ermöglicht es, Rückschlüsse auf die Natur des Protolithen zu ziehen und damit Aussagen zu treffen, z.B. über den Ablagerungsraum der untersuchten metasedimentären Abfolge.

In metamorphen Gebieten kommen im Wesentlichen folgende chemische Gesteinszusammensetzungen vor, von denen jede mit einem magmatischen oder sedimentären Protolithen korrespondiert:

Darüber hinaus existieren weitere, aber seltene Gesteinszusammensetzungen.