Ursachen der Gesteinsmetamorphose

Die Beschäftigung mit der Gesteinsmetamorphose lässt bald die Frage aufkommen, warum es sie eigentlich gibt. Eine detaillierte Erklärung ihrer Ursachen erfordert die intensive Beschäftigung mit der Theorie der Thermodynamik. So weit wollen wir in unserem Kurs aber nicht gehen, sondern uns mit der Feststellung begnügen, dass alle Minerale und Mineralparagenesen nur bei bestimmten Zustandsbedingungen energetisch stabil sind. Um es noch präziser zu formulieren: Innerhalb eines bestimmten Zustandsfeldes sind nur jene Minerale bzw. Mineralparagenesen energetisch stabil, die über die geringste freie Energie verfügen. Alle anderen Minerale und Paragenesen sind instabil. Falls Sie mehr über die Stabilität von Mineralen wissen möchten, dann klicken Sie hier [Link gegenwärtig inaktiv]. Sie sollten zunächst aber auf dieser Seite fortfahren.

Jenseits der Feldgrenzen existieren energetisch günstigere Minerale und Mineralparagenesen. Eine Grunderkenntnis der Thermodynamik ist, dass jedes System beständig versucht, die energetisch jeweils günstigste Mineralparagenese zu verwirklichen. Das bedeutet, dass bestehende Minerale abgebaut werden müssen, damit neue Minerale entstehen können. Der Abbau von einem Mineral oder einer Mineralparagenese zu Gunsten eines neuen Minerals oder einer neuen Mineralparagenese wird metamorphe Reaktion genannt.

Die Zustandsvariablen, die einen besonderen Einfluss auf die (energetische) Stabilität eines Minerals haben, sind der Druck und die Temperatur. Bei bestimmten Gesteinen spielt zudem die Zusammensetzung des Fluids eine Rolle. Letztendlich entscheidet die chemische Zusammensetzung des Gesteins darüber, welche Minerale überhaupt gebildet werden können.

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