Unterteilung nach dem geologischen Rahmen

Die Unterteilung der Gesteinsmetamorphose nach dem geologischen Rahmen ergibt sich aus den oft augenfälligen Feldbefunden. Vier Typen lassen sich voneinander unterscheiden:

Im Erde1-Praktikum zur Mineral- und Gesteinsbestimmung werden nur Produkte der Regional- und der Kontaktmetamorphose behandelt.

Regionalmetamorphose

Der Name bezieht sich auf die regionale Verbreitung der Gesteine. Sie lässt sich weiter unterteilen in Versenkungsmetamorphose, Ozeanbodenmetamorphose und Orogene Metamorphose. Die bedeutendste Art der Regionalmetamorphose ist die Orogene Metamorphose, die mit der Gebirgsbildung einhergeht.

Kontaktmetamorphose

Die Kontaktmetamorphose geht auf die thermische Einwirkung eines magmatischen Körpers auf seine kälteren Nebengesteine zurück. Als Folge des Temperaturunterschiedes fließt Wärme vom magmatischen Körper in die Nebengesteine ab, was zu deren Aufheizung führt. Die Auswirkungen des Wärmeflusses sind am unmittelbaren Kontakt am ausgeprägtesten und werden nach außen hin zunehmend schwächer. Die Mächtigkeit dieser Zone hängt ab von der insgesamt zur Verfügung stehenden Wärmemenge, die sich wiederum aus dem Temperaturunterschied und der Masse des magmatischen Körpers ergibt. Entsprechend bilden sich um Plutonite breite, oft in geologischen Karten erfassbare Kontakthöfe, um Gänge aber nur sehr schmale Kontaktsäume.

high-strain-Metamorphose

Auslöser der high-strain- oder Dislokationsmetamorphose sind sehr große deviatorische Spannungen, die u.a. zur mechanischen Zerkleinerung (Kataklasis) von Gesteinen führen können. Die entstandenen Gesteine werden Kataklasite und Kakirite genannt. Wird die Plastizitätsgrenze der Gesteine nicht überschritten, entstehen Scherzonengesteine mit duktilen Gefügen, die sog. Mylonite. Ein Teil der freigesetzten Energie kann durch Reibung in Wärme (die sog. Friktionswärme) umgesetzt werden. Als Folge können Pseudotachylite entstehen.

Schockwellenmetamorphose

Sie ist an den Impakt extraterrestrischer Körper gebunden und durch extreme Drücke (bis zu 100 GPa) und Temperaturen (Sublimation von Gesteinen möglich!) bei äußerst niedrigen Einwirkzeiten (wenige Millisekunden) gekennzeichnet.

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