Unterscheidung zwischen Quarz und Feldspäten
Obwohl sie sehr ähnliche Doppelbrechungsfarben aufweisen, lassen sich Quarz und Feldspäte recht gut unterscheiden. Das augenfälligste Kriterium wurde bereits genannt: das undulöse Auslöschen (kurz: Undulation). Bei Feldspatkristallen kommt dieses Phänomen äußerst selten zum Tragen - meines Wissens nur bei solchen Kristallen, die unter Bedingungen der oberen Amphibolitfazies bzw. der Granulitfazies in Scherzonen deformiert worden sind. Zweites hilfreiches Kriterium: Feldspäte sind sehr häufig verzwillingt, Quarz hingegen nicht. Mikroklin weist als weiteres Unterscheidungsmerkmal die so genannte Mikroklingitterung auf (siehe Dünnschliff Granit). Schließlich sind Quarzkristalle sehr verwitterungsresistent und bleiben deshalb klar (parallele Polarisatoren), während Feldspäte sehr verwitterungsanfällig und dadurch oft getrübt sind. Häufig schließen sie viele kleine Kristalle ein, deren Wachstum durch Verwitterungsprozesse (chemische Verwitterung!) ausgelöst wurde. Zumeist kommen Karbonatminerale (vor allem in Plagioklas) und Hellglimmer vor.
Wesentlich schwerer fällt die Unterscheidung zwischen Quarz und Cordierit. Allerdings ist auch Cordierit sehr verwitterungsanfällig und deshalb meist getrübt. Oft wurde er zumindest partiell in ein filziges Aggregat aus Glimmermineralen, Pinit genannt, umgewandelt. Cordierit ist zudem zweiachsig - Quarz kann aber auch anormal zweiachsig sein!