Das von Ihnen gewählte Mineral ist ein Plagioklas.
Weitere Informationen zu Plagioklas finden Sie im PETROgraph unter Minerale/Plagioklas, Minerale/Albit und Minerale/Anorthit.
Am einfachsten können Sie Plagioklase bei gekreuzten Polarisatoren (= Nicols) bestimmen. Ausgezeichnete Erkennungsmerkmale sind die sehr niedrige Doppelbrechungsfarbe und charakteristische Verzwillingungen. Bei maximaler Aufhellung (d.h. exakt zwischen den Auslöschungsstellungen) treten ausschließlich graue Doppelbrechungsfarben auf. Unser Beispielkristall zeigt in seinem Inneren aber keinen einheitlichen Grauton. Bei genauer Betrachtung werden zwei Variationsmuster sichtbar. Diese gehen auf unterschiedliche Ursachen zurück.
Zum einen existieren randparallele Schalen. Dieses Phänomen wird Zonarbau genannt und spiegelt die sich verändernde chemische Zusammensetzung des Kristalls wider. Prinzipiell handelt es sich dabei um Variationen des Anorthitgehalts, kurz An-Gehalt oder nur AnXX genannt, der den Anteil des CaAl2Si2O8-Moleküls an der betrachteten Schale angibt (zumeist in Prozent ausgedrückt). Für reinen Albit beträgt der An-Gehalt 0 % (An0), für reinen Anorthit 100 % (An100). Jede Schale hat einen anderen An-Gehalt als die benachbarten Schalen. Der zum Teil sehr komplexe Zonarbau geht auf eine Reihe von Vorgängen während des Wachstums des Kristalls zurück. In Magmatiten wirken sich Veränderungen in der Magmenzusammensetzung (z.B. wiederholte Zufuhr von frischem Magma, Mischung von zwei oder mehreren Magmen unterschiedlicher Zusammensetzung) und den Kristallisationsbedingungen aus, in metamorphen Gesteinen kontrollieren im Wesentlichen die Zustandsparameter Druck und Temperatur die Zusammensetzung der Plagioklase.

Gekreuzte Polarisatoren, Länge der unteren
Bildkante ca. 0,4 mm. © eMik.
Weitere Beispiele zonarer Plagioklase: