In vielen Amphibolkristallen sind andere Phasen eingeschlossen. Dabei handelt es sich um Plagioklas (nicht abgebildet), Titanit und eine opake Phase.

Die eingeschlossenen Titanitkristalle sind idiomorph - wenn auch die Korngrenzen nicht ganz so exakt entwickelt sind wie bei Kristallen, die außerhalb von Amphibolkristallen liegen (Abb. unten). In Verbindung mit der Beobachtung, dass die Orientierung der Titaniteinschlüsse nicht an Strukturelemente des Wirts gebunden ist, lässt sich daraus folgern, dass die Titanitkristalle bereits vor der Entstehung des Amphibolkristalls existierten. Die rauhen Oberflächen könnten auf eine Reaktion mit dem umschließenden Amphibol zurückgehen. Einige Titanite haben selbst kleine Einschlüsse einer opaken Phase. Dies verwundert aus zwei Gründen kaum: Erstens handelt es sich bei opaken Phasen oft um magmatische Frühausscheidungen. Zweitens dürfte es sich um eine titanreiche Phase handeln (z.B. Ilmenit), um die bei geänderten Zustandsbedingungen eine andere Ti-reiche Phase entsteht - entweder durch Konsumierung (also auf Kosten) oder thermodynamisch bedingt (anstatt des Erzkorns).

Die opake Phase kann im durchfallenden Licht nicht näher bestimmt werden. Dazu sind Untersuchungen im reflektierenden Licht (= Auflicht) notwendig.

Einschlüsse von Titanit und Plagioklas in Amphibol
In einfach verzwillingtem Amphibol eingeschlossene
Plagioklas- und Titanitkristalle. Parallele Polarisatoren,
Länge der unteren Bildkante ca. 0,25 mm. © eMik.

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