Zum Inhalt Zur Navigation

Einführung in die Geodatenvisualisierung
 
vorherige Seite nächste Seite
 

6.4.1 Regelhaftes Generalisieren

Die Bemühungen um solche Methoden haben sich mit den gestiegenen Anforderungen an Generalisierungsergebnisse und mit dem Einsatz automatisierter Verfahren verstärkt.
Hierfür gibt es zwei verschiedenartige Ansätze:

  1. Die empirische Methode stützt sich vorwiegend auf Erfahrungen sowie auf die Analyse von Karten und darin enthaltene Generalisierungsergebnisse.
  2. Die konstruktive Methode, bedient sich fester Vorgaben sachbezogener, zeitbezogener und geometrischer Art (Musterblätter / Objektarten-Kataloge).

Empirische Methoden
In topographischen Karten werden die Objektgruppen in einer bestimmten Reihenfolge generalisiert. Beginnend mit dem Gewässernetz folgt das Siedlungsbild, während die Oberflächenformen erst zum Schluss an die Reihe kommen.
Auch Zeichenvorschriften beruhen auf empirisch gefundenen und erprobten Regeln.
Einer der ersten Ansätze, solche Regeln in mathematische Formen zu kleiden, ist das 1961 von F. Töpfer, aus umfangreichen Analysen und mit der Annahme sachgerechter Ausgangsdaten, formulierte Auswahlgesetz oder Wurzelgesetz. Diese Gesetze eignen sich für die Generalisierung Topographischer Karten. Sie regeln genau die Anzahl der Objekte, die in die Karte des Folgemaßstabs übernommen werden sollen.

Konstruktive Methoden
Schon Zeichenvorschriften enthalten eine konstruktive Komponente, wenn sie durch Vorgabe von Karteninhalt, Kartennetz, grafischem Duktus usw. eine bestimmte Vorgehensweise der Generalisierung erfordern.
Ein konsequenter konstruktiver Ansatz besteht aus einer Vielzahl sinnvoller formaler Bedingungen zur Bearbeitungsreihenfolge, zur Geometrie, zur Klassenbildung (z.B. Überführung in vorgegebene Zeichentypen) usw.
Dabei dürfen diese Ansätze sich nicht nur auf diese Objekte allein beziehen, sondern sollen auch deren Beziehungen untereinander berücksichtigen.
Die Einsatzmöglichkeiten solcher Verfahren liegen vor allem im Bereich der rechnergestützen, automatisierten Datenverarbeitung. Problemfälle, die ein Programm nicht befriedigend lösen kann, sind interaktiv unter visueller Kontrolle zu korrigieren.

Home » Einführung in die Geodatenvisualisierung » Inhalte » 6. Kartographische Generalisierung » 6.4 Methoden der Generalisierung » 6.4.1 Regelhaftes Generalisieren
© 2007 Freie Universität Berlin Feedback | Stand: 12.05.2010