4.4 Farbe
Farbe ist ein wichtiges Gestaltungsmittel der Geodatenvisualisierung.
Durch eine farbige Differenzierung wird der Karteninhalt gegenüber einer Schwarz-Weiß-Darstellung lesbarer und aussagekräftiger.
Bei mehrfarbigen Karten ist somit der Karteninhalt einfacher zu gliedern, zu ordnen und zu unterscheiden.
Das Umsetzen der Farbentheorie in die Praxis erfolgt durch Farbordnungen bzw. -systeme. In einer Farbtafel werden aus der Kombination von zwei oder drei Grundfarben nach einem Rasterschlüssel Abstufungen mit verschiedenen Raster-Flächendeckungsgraden dargestellt.
Bei der Farbwahl sollte eine sinnvolle Beziehung zum dargestellten Objekt beachtet werden.
Farbe ist in hohem Maße für Assoziationen geeignet. Farbassoziationen können die Anschaulichkeit einer Darstellung wesentlich förden, gleichzeitig erhöht sich die ästhetische Wirkung.
Dies trifft in besonderem Maße für die Naturfarben (Gewässerblau, Waldgrün) wie für die Farbskalen und Kontraste zu, mit denen Tendenzen (z.B. Zu- und Abnahme der Bevölkerungsdichte) oder Empfindungen (z.B. Temperaturunterschiede) ausgedrückt werden sollen.
Farbige Darstellungen üben eine starke psychologische Anziehungskraft aus. Durch die Verwendung von Farben wird die Bedeutung der Mitteilung betont und eine bessere Speicherung der Information im Gedächtnis gesichert.
Die Auswahl der Druckfarben und deren Abstufungen richten sich immer nach Thema und Zweck der zu erstellenden Karte.
Regeln:
- Die Objekte eines Kartenelementes erscheinen in der gleichen Farbe.
- Unterschiedliche Kartenelemente (Situation, Gewässer, Relief) werden durch unterschiedliche Farben getrennt. Dadurch wird gewährleistet, die vielfältigen Einzelheiten schnell zuzuordnen bzw. zu unterscheiden.
- Schwarz ist für die Geodatenvisualisierung oft die wichtigste Farbe. Die Farbe Schwarz ist hinsichtlich Klarheit, Schärfe und Lesbarkeit durch keine Farbe zu ersetzen (Situation, Schrift).
- Weiß als Druckfarbe findet in der Kartentechnik keine Verwendung. Der weiße Papiergrund hat aber für die Wirkung der Farben durchaus eine Bedeutung.
- Blau als traditionelle Gewässerfarbe wird z.B. für alle Küstenlinien und Flüsse, aber auch für die Gewässerflächen verwendet.
Dabei kann die Fläche in einem helleren Blau sowie auch mit blauen Tiefenabstufungen dargestellt werden. Ebenfalls in Blauabstufungen werden z.B. in Klimakarten die Verteilung und Dichte der Niederschläge, niedrige Temperaturen und Kältegebiete dargestellt.
- Die Farbe Rot wirkt auffallend und belebt die Darstellung, hebt hervor und betont die dargestellten Kartenelemente. So werden Straßen oder Grenzen durch ein rotes Farbband auffälliger. Das den warmen Farben zuzuordnende Rot wird z.B. in Klimakarten zur Darstellung von Wärmegebieten verwendet.
- Grün ist die assoziative Farbe der Vegetation. So wird die Farbe für Wälder und andere Geoobjekte der Bodenbewachsung, aber auch in geografischen Übersichtskarten für Tiefland verwendet.
- Braun wird für die Darstellung des Reliefs durch Höhenlinien, für Objekte der Bodenbeschaffenheit und in geografischen Karten für Bergland genutzt.