Grauwacke
Dünnschliffsammlung Sandsteine üskgr 5, Fachrichtung Geologie, Institut für Geologische Wissenschaften, FU Berlin
Einleitung
Die gezeigte Probe stammt aus dem aufgelassenen Steinbruch Silberhütte, im Tal der Unteren Innerste, südlich von Clausthal-Zellerfeld im Harz. Es ist die Typusregion, in der Grauwacken von Oberharzer Bergleuten erstmalig beschrieben wurden. Die Serie gehört der Kulm-Fazies des Unterkarbons an.
Im Steinbruch ist eine Wechsellagerung aus bis zu 1,50 m dicken, kompakten Grauwackenbänken und bis zu 15 cm dicken Pelitlagen zu beobachten. Die gesamte Abfolge ist steilgestellt. Die Grauwackenbänke weisen eine deutliche Gradierung auf, die maximal von Feinkies bis Pelit reicht. Aus dem Bouma-Zyklus sind im Wesentlichen die Teilbereiche A und B vorhanden. Die Grauwacken entstanden aus proximalen Suspensionsströmen, die im rhenohercynischen Becken sowohl im Harz als auch im Rheinischen Schiefergebirge nördlich der Mitteldeutschen Kristallinschwelle abgelagert wurden. Manche Schichtunterflächen sind mit zahlreichen Kolk- und Schleifmarken bedeckt. Gelegentlich finden sich fossile Pflanzenreste, besonders von Schachtelhalmen.
Grauwacke bezeichnet einen meist dunkelgrau bis braungrau oder braungrün gefärbten Sandstein, dessen detritische Hauptkomponenten aus Quarz, Feldspat und Gesteinsbruchstücken in wechselnden prozentualen Anteilen bestehen. Weitere Gemengteile sind Glimmer, Chlorit, Tonmineralien und Akzessorien, z.B. Schwerminerale. Das Gefüge ist fein- bis grobkörnig, mitunter auch feinkonglomeratisch. Laut Definition enthalten Grauwacken mindestens 15 % feinkörnige Matrix.
Der Durchmesser des Sehfeldes beträgt ca. 2 mm.