Das von Ihnen gewählte Mineral ist ein Klinopyroxen.

Informationen zu Klinopyroxenen finden Sie im PETROgraph unter Minerale/Diopsid und Minerale/Augit.

Dieser Dünnschliff enthält anormal gefärbte Klinopyroxene. Normalerweise sind sie im einfach polarisierten Licht grünlich oder farblos, die kräftigen Doppelbrechungsfarben variieren in Abhängigkeit von der chemischen Zusammensetzung (Verhältnis Mg:Fe) der Kristalle zwischen Gelb und Violett. Hellbraune Doppelbrechungsfarben treten an sich nur in augitischen Pyroxenen auf. Zumeist stehen sie in engem Zusammenhang zu erhöhten Titangehalten. Im einfach polarisierten Licht ist zu erkennen, dass die Kristalle nicht mehr ganz frisch sind, sondern bereits leichten Alterationseffekten unterliegen. Erkennbar ist das an der ungleichen Farbverteilung (grünlich bis farblos) und den deutlich sichtbaren Rissen und Spaltbarkeiten, deren Braunfärbung Fe-reiche Beläge verursachen.

Eine weitere Eigenheit der Klinopyroxene in diesem Dünnschliff ist die engständige Streifung. Sie bildet sehr feine lamellare Orthopyroxenentmischungen ab, die parallel zur Spaltbarkeit orientiert sind. Kristalle mit solchen Entmischungen werden Diallag genannt. Neben Orthopyroxen wird oft auch eine Titanitphase, zumeist Ilmenit, entmischt. Orthopyroxen tritt in diesem Dünnschliff auch an anderer Stelle auf!

Unterscheidung zwischen Klino- und Orthopyroxenen: Orthopyroxene löschen immer gerade aus, Klinopyroxene meist schief. Orthopyroxene zeigen einen deutlicheren Pleochroismus (von farblos bis schwach grünlich oder braun-rötlich).

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