Der von Ihnen gewählte Kristall ist ein Andalusit.

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Andalusit gehört zu den so genannten Alumosilikaten. Er ist eine Modifikation von Al2SiO5. Kristalle, die größere Mengen an organischem Material (oft als Graphit) eingelagert haben, werden Chiastolithe genannt. Der Grund: Die Einlagerung erfolgt bevorzugt entlang der Schnittkante zweier schnell wachsender Flächen. Aufgrund der Kristallsymmetrie entsteht ein schwarzes Kreuz im Querschnitt (Blickrichtung parallel zur c-Achse) (obere Abb.).

Chiastolith

Idiomorphe Chiastolithkristalle in Tonschiefer im Längs- (unten)
und im Querschnitt (oben rechts). Parallele Polarisatoren.
© Sammlung Institut für Geologische Wissenschaften, FU Berlin.

Im Dünnschliff fällt Andalusit auf durch seine mittelhohe Lichtbrechung (1,63-1,65) bei niedriger Doppelbrechung (blassgraue bis strohgelbe Interferenzfarben) (untere Abb.). Den hier präsentierten Kristall durchziehen im unteren Bereich zwei schmale Hellglimmerkristalle parallel zur Langkante, die zugleich die Lage der guten Spaltbarkeit in Längsschnitten anzeigt. Hellglimmer ist ein Umwandlungsprodukt von Andalusit und verweist auf dessen Zerfall bei gleichzeitiger Zufuhr von H2O bei abnehmenden Metamorphosebedingungen. Umgekehrt kann Andalusit aus Hellglimmer bei prograder Metamorphose entstehen.

Idiomorpher Andalusitkristall

Andalusitkristall mit Biotit- und Hellglimmereinschlüssen.
Gekreuzte Polarisatoren, Länge der unteren Bildkante
ca. 0,9 mm. © eMik.

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