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Einführung in die Geodatenvisualisierung
 
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3.6 Kartengrafik und Gestaltwahrnehmung

Die Gesetze der Gestaltwahrnehmung beruhen unter anderem darauf, dass nach bestimmten Gestaltgesetzen aus grafischen Elementen Figuren gebildet werden.

Hierbei ist das Prägnanzprinzip oder Prinzip der guten Gestalt zu beachten, wonach

Zudem ist Gestalt in hohem Maße invariant gegen

Die optimale Gestalt ist unter anderem invariant gegen Drehungen oder Farbänderungen:

Gestaltwahrnehmung

Abbildung 11

Generell soll der Kontext der Darstellung Tendenzen zum Erkennen bestimmter Ordnungen und Strukturen
(z.B. Siedlungsbild) erleichtern.

Optische Täuschungen sind zu vermeiden bzw. möglichst gering zu halten.
Hierzu gibt es verschiedene Beispiele.

Das Machsche Phänomen beschreibt die unterschiedliche Wirkung einer Fläche in Abhängigkeit von der Tonwertstufe der benachbarten Fläche; am Rande einer dunkleren Fläche erscheint die Fläche scheinbar heller und umgekehrt.

Tonwertstufen

Abbildung 12

Generell erscheinen Flächenfarben in Kombination mit verschiedenen Tonwertstufen unterschiedlich.
Ein konstanter Tonwert erscheint in dunkler Umgebung heller und dunkler bei heller Umgebung (Simultankontrast).

Simultankontrast

Abbildung 13

Bei Formen können optische Täuschungen zu einer falschen Größeneinschätzung führen: Die nebenstehend abgebildeten Linien sind gleich lang.

Laengentaeuschung

Abbildung 14

Ein kleiner von größeren Kreisen umgebener Kreis erscheint kleiner als der gleich große Kreis, wenn dieser von kleineren Kreisen umgeben ist.

Groessentaeuschung

Abbildung 15

Desweiteren ist es wichtig, Gewohnheiten und Erwartungen im Umgang mit Karten zu berücksichtigen.
Für die technische Wiedergabe gibt es zusätzlich kritische Stellen. So stellen das Kopieren bzw. Ausdrucken feiner Linien, das Verschmelzen sich kreuzender Linien oder auch das Zusammenwachsen von Linien und Flächen Probleme dar.

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© 2007 Freie Universität Berlin Feedback | Stand: 12.05.2010